Landkreis Harburg. Polizei und Zoll kontrollieren Busse, Lkw und Fahrer auf der Autobahn. Und staunen manchmal selbst über die Dreistigkeit einiger Trucker.
Trucker und Busfahrer: Bitte anhalten! Am Donnerstag überprüfte die Regionale Kontrollgruppe der Polizeidirektion Lüneburg auf der Autobahn 1 im Landkreis Harburg auf dem Rastplatz Stellheide Lkw, Gespanne, Reisebusse und deren Fahrer.
Rund 50 spezialisierte Polizeibeamte, die für die Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs besonders geschult sind, nahmen an der rund sechsstündigen Aktion teil. Mit dabei: Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht, des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM), des Landkreises Harburg sowie Kollegen des Zolls und der Polizei Hamburg. Die Kontrollkräfte agierten als mobile Einheiten und „zogen“ zu überprüfende Fahrzeuge aus dem fließenden Verkehr. Und sie bewiesen den richtigen Riecher.
151 Fahrzeuge auf der A1 im Kreis Harburg kontrolliert. In 91 Fällen gab es Probleme
Im Rahmen der Kontrollaktion wurden 151 Fahrzeuge bzw. Fahrzeugkombinationen kontrolliert. Nicht weniger als 91 davon wieden Probleme oder Mängel auf. Das entspricht einer Beanstandungsquote von 60,25 Prozent. In 22 Fällen musste sogar die Weiterfahrt – meist aufgrund erheblicher technischer Mängel sowie Überladungen – verboten werden.
Besonders ins Auge gefallen war den Beamtinnen und Beamten ein Spezial-Lkw, der einen Raupenbagger mit einem Gesamtgewicht von 63 Tonnen geladen hatte.. Der Fahrzeugführer konnte keinerlei Genehmigungen vorweisen, so dass ihm bis zur Einholung der erforderlichen Dokumente der Transport untersagt wurde.
Trucker im Kreis Harburg: Schwankender Gang aber sicher am Lkw-Steuer?
Bei der Überprüfung eines Sattelzug-Fahrers wurde eine Atemalkoholkonzentration von 1,12 Promille festgestellt. Zuvor war er durch seinen unsicheren Gang aufgefallen. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Sein Führerschein wurde sichergestellt, der Truck musste stehen bleiben.
In naher Zukunft sind weitere Kontrollen im gesamten Direktionsbereich geplant. Die hohe Beanstandungsquote, vor allem im Bereich des gewerblichen Personen- und Güterkraftverkehrs zeige, dass Kontrollen dieser Art wichtig sind, um die Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen, sagt Polizeisprecher Laurits Penske.
Zoll zog auf der A7 Lkw aus dem Verkehr. Auch hier viele Beanstandungen
Bereits am Dienstag hatter die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Hamburg eine großangelegte Kontrolle der Beschäftigungsverhältnisse im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe an der A7 durchgeführt. Dazu wurden im Hamburger Raum, u.a. an der Rastanlage Moorfleet und der Rastanlage Harburger Berge, drei feste Kontrollstellen eingerichtet und zusätzlich mobile Kontrollen gefahren. Im Fokus der Überprüfung standen die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns, die sozialversicherungsrechtlichen Anmeldepflichten sowie die Untersuchung möglicher Fälle von unrechtmäßigem Sozialleistungsbezug und illegaler Beschäftigung von Ausländern.
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„An der Aktion waren insgesamt 80 Zöllner und Zöllnerinnen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Hamburg beteiligt, die von Kolleginnen und Kollegen des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) und des Amts für Arbeitsschutz unterstützt wurden“, so Pressesprecherin Sandra Preising vom Hauptzollamt Hamburg. „Im Verlauf der Prüfungen wurden insgesamt 122 Personen zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt. In insgesamt 50 Fällen bedarf es weiteren Nachermittlungen.