Hamburg. 32-Jähriger ist nur einer von vielen Rasern, die Einsatzkräfte aus dem Verkehr ziehen. Auch waghalsiger 19-Jähriger unter den Temposündern.

Dass der Mann bereits polizeibekannt war, stellten die Beamten erst später fest. Zunächst einmal registrierten sie nur, wie der 32-Jährige in seinem 3er-BMW mit 154 km/h statt der erlaubten 80 km/h am helllichten Tag aus dem Hamburger Süden in Richtung Innenstadt bretterte.

Die Raserfahrt am Mittwochvormittag gegen 10.35 Uhr endete schließlich mit einem Bußgeld von satten 1.400 Euro, drei Monaten Fahrverbot und zwei Punkten im FAER (Fahreignungsregister). Doch er war nur der Erste von vielen, den die Einsatzkräfte der Polizei Hamburg im Rahmen einer Großkontrolle im Stadtgebiet und den Bundesautobahnen in den letzten Tagen aus dem Verkehr zogen.

Polizei Hamburg: Citroen-Fahrer ignoriert Signale und brettert mit 183 km/h über B75

Zwei Tage nach Beginn der Kontrollen am 6. November kam es dann am Freitagabend zur Verfolgungsjagd mit einem Citroen auf der B75. Auch hier hielt sich der Fahrer nicht an das ausgewiesene Tempolimit und fuhr statt der ausgewiesenen 80 km/h mit 126 km/h über die Bundesstraße.

Die Anhaltesignale der Polizei ignorierte er gekonnt und drückte stattdessen nochmal gezielt aufs Gaspedal. Mit bis zu 183 km/h raste er davon. Auf einer Stillhorner Raststätte im Stadtteil Wilhelmsburg machten die Einsatzkräfte dann den Wagen ausfindig – versteckt zwischen Lkw. Ermittlungen führten schließlich zu einem 24-Jährigen, der den Wagen gelenkt haben soll.

Bei näherer Überprüfung stellte sich heraus: Es handelte sich um einen Mietwagen, der allerdings, nicht wie vereinbart, pünktlich wieder zurückgegeben worden war. Darüber hinaus hatte der 24-Jährige keine Fahrerlaubnis. Als wäre das nicht schon genug, entdeckten die Einsatzkräfte gestohlene Kennzeichnen im Kofferraum. „Neben den Ordnungswidrigkeitenverfahren leiteten die Beamtinnen und Beamten daher entsprechende Strafverfahren ein“, teilte Polizeisprecher Sören Zimbal mit.

Lappen weg nach Taxifahrt – Raser mit 141 km/h von Polizei Hamburg gestoppt

Genauso alt und ebenfalls deutlich zu schnell unterwegs, war der 24-jährige BMW-Fahrer, den die Polizei am späten Montagabend (11. November) stoppte. Der Mann war mit 141 km/h statt der zugelassenen 50 km/h stadtauswärts über die Neue Elbbrücke gebrettert. Dass der BMW keinen Versicherungsschutz hatte, schien den Fahrer nicht zu stören.

Zimbal: „Da der Fahrer keine schlüssigen Angaben zur Herkunft des Autos machen konnte, wurde dieses nicht nur zwangsentstempelt, sondern auch zur Eigentumssicherung sichergestellt.“

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Einem 41 Jahre alten Taxifahrer brachte die Großkontrolle derweil nicht nur ein Bußgeld von 2.800 Euro und vier Punkte im FAER, sondern gleich noch unfreiwilligen Urlaub ein. Der Mann war auf der A7 mit 151 km/h statt der erlaubten 80 km/h durch den Stellinger Tunnel in Richtung Flughafen gefahren und hatte hinter dem Autobahndreieck Nordwest dann nochmal beschleunigt. Er bekam am Mittwochabend ein dreimonatiges Fahrerverbot verordnet.

19-jähriger Mercedes-Fahrer startet waghalsiges Überholmanöver in Hamburg

Zwar nicht als Teil der geplanten Kontrolle, dennoch erwischt, wurde in Farmsen-Berne ein 19-jähriger Mercedes-Fahrer in Probezeit. Schon auf der August-Krogmann-Straße fuhr der junge Mann augenscheinlich zu schnell. Außerdem soll er mutmaßlich bei Rot über die Ampel gefahren sein.

So richtig Gas gab er dann aber nochmal auf dem Berner Heerweg, den er mit über 150 km/h befuhr. Wenig rücksichtsvoll zeigte er sich dabei gegenüber anderen Autofahrerinnen und Autofahrern und überholte mehrere Fahrzeuge sowohl links als auch rechts.

Im Bereich Berner Brücke bei Farmsen-Berne/Rahlstedt gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Mann anzuhalten. Gegen den jungen Fahrer wurde unter anderem ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens als Alleinfahrer eingeleitet. Darüber hinaus wurde sein Führerschein beschlagnahmt und der Fahrzeugschlüssel sichergestellt.

Großkontrolle in Hamburg: Erst kürzlich tödlicher Unfall mit Zweijährigem nach Raserei

Insgesamt waren es 129 Fahrzeuge und  139 Insassinnen und Insassen, die in der sogenannten „ProVida“-Woche kontrolliert wurden. 107 Mal wegen überhöhter Geschwindigkeit. Auch Verstöße gegen das Fahren ohne Fahrerlaubnis, die Missachtung des Rotlichts oder die verbotene Nutzung eines Handys am Steuer wurden registriert. Ebenso wie der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und die Missachtung des Mindestabstands.

Erst Ende August war es auf dem Schiffbeker Weg in Billstedt zum schweren Unfall gekommen, infolgedessen ein zwei Jahre alter Junge seinen Verletzungen erlag. Die Dashcam im Wagen eines Fahrers soll 175 km/h registriert haben. Erlaubt waren 50 km/h.