Winsen/Lüneburg/Stade. Die beliebtesten Vornamen in Winsen, Lüneburg und Stade weichen vom Bundestrend 2023 ab – und ein besonderer Name feiert Premiere.

  • Die Liste der beliebtesten Babynamen in 2023 in Winsen, Stade und Lüneburg weicht von der Liste aus Gesamtdeutschland ab.
  • In Lüneburg sorgt ein besonders exotischer Name jetzt für Aufsehen.
  • Welche Namen es an die Spitze schafften.

Lüneburg. Die Dauerbrenner der beliebtesten Babynamen in Deutschland – Noah und Emilia – belegen im Landkreis Harburg und in der Region nicht die ersten Plätze. Das ergeben die Daten der örtlichen Standesämter auf Abendblatt-Anfrage. Welche Vornamen in Winsen, Stade und Lüneburg im Jahr 2023 besonders angesagt waren – und mit welchem Microsoft-Office-Programm sich ein Kind aus der Region den Namen teilt.

Über die Trendnamen und Besonderheiten im Bezirk Harburg informiert unsere Redaktion in diesem Artikel.

Beliebteste Vornamen 2023: Die Top 10 in Lüneburg

Am häufigsten entschieden sich die Eltern in Lüneburg im Vorjahr für die Namen Emma und Liam. Kindernamen, die es auch in der bundesweiten Auswertung unter die Top 10 schafften. In der kürzlich erschienenen Rangliste des Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld hatte sich Noah erneut als beliebtester männlicher Vorname in Deutschland durchgesetzt. Unverändert zu 2022 stand auch der weibliche Babyname Emilia an der Spitze.

In Lüneburg landete Emilia nicht unter den ersten zehn. Noah steht gemeinsam mit Finn auf Platz zwei der örtlichen Vornamensstatistik. Ebenfalls beliebt waren Ida, Leonie, Lia und Mia sowie Finn, Elias und Fiete:

Wie im Vorjahr kamen in Lüneburg besonders viele Kinder zur Welt. 1905 Geburten weist das Standesamt für 2023 aus. Schon 2022 hatte Lüneburg bei der Zahl der Neugeborenen (1834) in der Region die Nase vorn.

Exotische Vornamen in Lüneburg: Auf „Alucard“ folgt „Excel“

Strittige Fälle bei der Namensvergabe habe es in der Lüneburger Behörde nicht gegeben. Standesbeamter Carsten Meyer beschreibt die Prüfung im Jahr 2023 gegenüber dem Abendblatt als „recht unspektakulär“. Kein Namenswunsch sei abgelehnt worden. Doch wie bereits im Vorjahr hat Lüneburg eine ungewöhnliche Namensvergabe zu verzeichnen.

Denn seit Ende 2023 trägt ein in Lüneburg geborenes Baby einen Namen, den die meisten mit dem Tabellenkalkulationsprogramm aus dem Microsoft-Office-Paket verbinden dürften. „Erstmals wurde hier im Standesamt der Vorname „Excel“ vergeben, der im Dezember 2023 von Eltern für ihren Jungen gewünscht und von uns eingetragen wurde“, so Meyer.

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Das englische Verb „excel“ bedeutet im Deutschen „sich hervortun“, „sich auszeichen“ oder „etwas überbieten“ und weist als Produktname mit der Silbe „cel“ auch auf die Verwendung von Zellen in der Microsoft-Software hin.

Diese Namen lehnten die örtlichen Standesämter ab

2022 hatten Eltern in Lüneburg ihren Nachwuchs „Alucard“ genannt – was rückwärts geschrieben Dracula heißt und einer japanischen Vampir-Serie entspringt. In Deutschland gibt es keine Gesetzesgrundlage für die Namenswahl, Eltern sind grundsätzlich frei in der Entscheidung. Die einzige Einschränkung: Das Kindeswohl darf nicht gefährdet werden.

2022 bekam ein Lüneburger Baby den Namen „Alucard“ – also „Dracula“ rückwärts. Er taucht in mehreren Serien als Vampirgestalt auf.
2022 bekam ein Lüneburger Baby den Namen „Alucard“ – also „Dracula“ rückwärts. Er taucht in mehreren Serien als Vampirgestalt auf. © picture alliance / Everett Collection | ©Netflix/Courtesy Everett Collection

Ob ein Vorname sich negativ auswirken könnte, entscheiden der jeweilige Standesbeamte oder die Standesbeamtin. Diese berufen sich wiederum auf richterliche Urteile, holen sich Rat bei Stellen wie der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) oder geben Fälle an das zuständige Amtsgericht weiter.

Solche Eingriffe der Standesämter erfolgen in der Region selten. Als unzulässig erklärten sie in den vergangenen Jahren lediglich die Namen Summer Peaches, Givenchy und Luzifer.

Vornamen in Stade: Noah fehlt in den Top-10

Das Standesamt der Stadt Stade vermeldet keine Auffälligkeiten bei der Namenswahl im Jahr 2023. Unter 1214 Neugeborenen waren die Namen Ella und Malia für Mädchen besonders beliebt. Der bundesweite Liebling Emilia steht in der Rangliste dahinter, gefolgt von Clara, Ida, Lia, Mia und Mila. Als Jungenname steht der Name Mats an erster Stelle – gefolgt von Leon, Emil, Fiete, Liam und Theo. Noah ist vergleichsweise unbeliebt und landet nicht in den örtlichen Top 10.

In Winsen sind Tilda, Ben und Levi die Spitzenreiter

Auch die Kreisstadt Winsen führt keine besonderen Namensfälle für 2023 an. Bei 570 Geburten entschieden sich die Eltern am häufigsten für den Mädchennamen Tilda. Bei den Jungen liegen Ben und Levi gleichauf auf Platz eins. Auf dem zweiten Platz der Beliebtheitsskala liegen dem Standesamt zufolge jeweils gemeinsam Ella und Emilia bei den Mädchen und Hannes, Henry, Noah und Tom bei den Jungen.

Im Ranking folgen – mit gleicher Häufigkeit – die Mädchennamen Alva, Emma, Leni, Malia und Marie sowie die Jungennamen Anton, Fiete, Finn, Johann, Lucas, Mads, Mattis, Max, Mika, Milan, Oskar und Paul.