Hamburg. Die Anpassungsprobleme von Dennis Hadzikadunic zeigen, dass ein paar Wochen Vorbereitung nicht reichen. Ein Kommentar.
Um es vorwegzunehmen: Ein 2:2 beim Karlsruher SC ist für den HSV kein schlechtes Ergebnis. Schon gar nicht an einem Tag, an dem der als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelte KSC erstmals in einem Pflichtspiel in seinem neuen Hexenkessel-Stadion spielt, in dem noch viele Clubs Punkte liegen lassen werden.
Die Art und Weise, wie der HSV dort in der ersten Halbzeit agierte, war jedoch erneut Wasser auf die Mühlen der Kritiker des Fußballs von Trainer Tim Walter. Schließlich war es unübersehbar, wie sehr Neuzugang Dennis Hadzikadunic in seinem ersten Ligaspiel für den HSV noch mit den Laufwegen fremdelte. Verständlich, schließlich ist der Bosnier erste wenige Wochen in Hamburg und spricht kaum Deutsch.
Unverständlich ist es allerdings, dass Walter sein System nicht vereinfacht, wenn seine Spieler es noch nicht so schnell verinnerlicht haben. „So wollen wir spielen?“, fragte Hadzikadunic, als ihm die Trainer nach seinem Wechsel ihre Spielidee erklärt hatten. Und genauso fragend suchte er in Karlsruhe auch nach seiner richtigen Positionierung. Dabei zeigte der 25-Jährige am Sonntag, dass er dem HSV mit seiner Zweikampfstärke richtig helfen kann. Genauso wie Stephan Ambrosius nach seiner Einwechslung.
Auch Javi Montero, der im vergangenen Halbjahr von Besiktas Istanbul an den HSV verliehen war, ist sicherlich kein schlechter Spieler. Aber als Winterneuzugang blieb ihm schlicht zu wenig Zeit, sich an Walters Fußball zu gewöhnen. Entsprechend unglücklich waren seine ersten Einsätze.
Walter sieht den HSV noch in der Vorbereitung
„Wir sind noch in der Vorbereitungsphase“, sagte Walter am Sonntag. Dabei sollte auch der Trainer mitbekommen haben, dass schon zwei Spiele der neuen Saison gespielt sind. Zwei Spieltage, an denen der HSV fünf Gegentore kassierte. Das ist zu viel für einen Aufsteiger und erinnert an die vergangene Spielzeit, nach der selbst der Aufsichtsrat eine Stabilisierung der Defensive gefordert hatte.
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Es sei entschuldigend zu erwähnen, dass Walter wirklich wenig Zeit hatte, sich mit einer neuen Abwehrformation vorzubereiten. Als Entschuldigung wird das am Ende aber nicht gelten. Den Aufstieg wird der HSV nur schaffen, wenn die Abwehr nicht weiter die Achillesferse bleibt.