Hamburg. Die zuständige Hafenbehörde Hamburg Port Authority hat Fehler gemacht. Aber niemand hat ihr auf die Finger geschaut. Das rächt sich jetzt.
Es klingt wie ein Schildbürgerstreich: Da wird fünf Jahre lang an einem milliardenschweren Tunnelprojekt als Ersatz für die Köhlbrandbrücke geplant, und dann stellt sich heraus, dass es so nicht funktioniert, weil der Untergrund für den Tunnel zu weich ist. Es passiert nur nicht in Schilda, sondern in Hamburg, und es geht um das Ersatzbauwerk für die marode Köhlbrandbrücke.
Die Hamburg Port Authority (HPA) steht (mal wieder) in der Kritik. Sie ist für Brücken und Straßen im Hafen verantwortlich und hat die Planungen verantwortet. Dabei ist es offensichtlich zu Fehlern und Versäumnissen gekommen. Die Opposition in der Bürgerschaft fordert jetzt die Auswechslung der HPA-Führung.
Chaotische Planung zur Köhlbrandquerung: „Der Fisch stinkt vom Kopf her“
Doch was wäre damit gelöst? Ein uraltes Sprichwort fällt einem dazu ein: „Der Fisch stinkt vom Kopf her.“ Die Aufsicht über das, was bei der HPA passiert, oder eben nicht passiert, obliegt der Wirtschaftsbehörde. Wann hat diese sich denn das letzte Mal die Planungen detailliert vorlegen lassen?
Der letzte Wirtschaftssenator, Michael Westhagemann, kümmerte sich vornehmlich um sein Wasserstoffprojekt. Sein Vorgänger, Frank Horch, um die Elbvertiefung. Aber das Projekt „neue Köhlbrandquerung“ stand nicht im Fokus ihres Tuns.
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Gleiches gilt für den Gesamtsenat. Der Hafen läuft im politischen Wirken von Rot-Grün nebenher. Er wird allenfalls zu einem Referenzobjekt, wenn es darum geht, irgendwelche Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen.
Ja, die HPA hat Fehler gemacht, aber nicht allein. Da fällt einem noch ein Sprichwort ein: „Viele Köche verderben den Brei.“