Bremen/Hamburg. Anne Will geht auf den Sonntag, Sandra Maischberger auf den Mittwoch. Nach dem absehbaren Jauch-Aschied gibt es nur eine Konstante.

Der Abgang von Günther Jauch mit seiner sonntäglichen Talkshow aus der ARD löst ein altes Problem für das Erste: den allseits beklagten Wortdurchfall all der Star-Talker wie Anne Will, Frank Plasberg und Sandra Maischberger. Doch bei aller Kritik gab es auch immer wieder Sternstunden. Nun sorgt der Jauch-Abgang dafür, dass die Fernsehwoche in der ARD durcheinandergewirbelt wird, zumindest für Vielnutzer in homöopathischen Dosen. So rückt, wie zuletzt bekannt gegeben, Anne Will nach dem ursprünglichen Verdrängtwerden durch Jauch wieder auf den Sonntag. Plasberg, dessen TV-Quoten auch nicht überragend waren zuletzt, bleibt bei Montag. Aber Maischberger kann auf den Mittwoch gehen. Das entzerrt die Ballung von drei Talk-Formaten binnen sieben Tagen etwas – die Dritten nicht eingerechnet.

Maischberger hatte zuletzt mit einer bemerkenswerten Sendung mit Altkanzler Helmut Schmidt gezeigt, dass ihr diese Eins-zu-eins-Formate liegen. Schon mit Altbundespräsident Richard von Weizsäcker hatte sie vor dessen Tod einen überdurchschnittlich guten Film gedreht.

Nun wird Maischberger, die einst als scharfzüngige Talkerin von n-tv eingekauft wurde, mittwochs von 22.45 Uhr an auf Sendung gehen. Das ist das Ergebnis der Sitzung der ARD-Intendanten. „Mein Team und ich freuen uns sehr auf den Mittwoch“, wird Maischberger in einer Mitteilung der ARD zitiert. „Nach zwölf äußerst erfolgreichen Jahren am Dienstagabend gibt uns der Wechsel die Gelegenheit, unsere Sendung noch aktueller und journalistischer zu gestalten und die Woche nach einem Tag Talkpause für Das Erste thematisch neu aufzumachen. Wir werden uns im Januar mit Bewährtem und mit neuen Ideen auf dem neuen Sendeplatz präsentieren.“

WDR-Intendant Tom Buhrow sagte: „Der neue Sendeplatz ist für Sandra Maischberger perfekt. Sie hat dort mehr Gestaltungsspielraum.“ Woraus der resultiere, sagte Buhrow nicht. Am Dienstag, so die ARD, würden um 22:45 Uhr künftig Filme und Reihen gezeigt: Das „FilmDebüt im Ersten“ bekomme hier wie die Filme aus der Reihe „SommerKino im Ersten“ einen festen Sendeplatz. (ryb/HA)