Hamburg. Mit 96 ist Schluss: Altkanzler Helmut Schmidt will nicht mehr ins Fernsehen. Maischberger war schlagfertig gegenüber dem Dauerraucher.

Sie bewies spontanen Humor: "Stellen Sie sich mal vor", so Helmut Schmidt zu Sandra Maischberger in ihrem TV-Talk, "Sie sind mit Ihrem Ehemann 68 Jahre verheiratet!". Sie: "Dann bin ich 100." Er: "Das können Sie werden." Sie: "Wenn ich so weiter neben Ihnen im Rauch sitze, nicht." Helmut Schmidt rauchte und sinnierte über die Politik, seine Ehe, die Brüche derselben und sein Leben. 100 Jahre will er nicht mehr werden, verhindern könne er das aber nicht, sagte der Altkanzler am Dienstagabend in der schon vorher aufgezeichneten Sendung.

Und Moderatorin Sandra Maischberger verriet nach der Sendung: Der Talk zwischen ihr und Schmidt ist voraussichtlich der letzte Fernsehauftritt des 96-Jährigen gewesen. Das habe Schmidt ihr nach der Sendung gesagt, erklärte Maischberger am Mittwoch in Köln.

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Einerseits bedauere sie Schmidts Entscheidung sehr. "Andererseits habe ich großes Verständnis dafür, wenn man sich in einem so hohen Alter den Strapazen unseres Medienbetriebs nicht mehr aussetzen möchte." Die Gelegenheit, mit dem Altkanzler "noch einmal ein persönliches Gespräch zu führen und seine klare Sicht auf unsere weltpolitische Lage zu erfahren, ist für mich – persönlich wie beruflich – - immer etwas Besonderes", so die Journalistin.

"Menschen bei Maischberger" erreichte nach dem irren DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund 22,0 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern. Insgesamt sahen 850.000 Menschen zwischen 14 und 49 Jahren das Gespräch. Die Sendung hatte einen Gesamtmarktanteil von 29,7 Prozent und erreichte damit 2,88 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. (HA/KNA)