Davon profitiert auch der Steuer-Talk bei Günther Jauch. Ein Tatort-Star hat privat Probleme: Wotan Wilke Möhring ist wieder Single.
Hamburg/Berlin. Der letzte Berliner Tatort mit Dominik Raacke hat eine Top-Quote in der ARD erreicht und das Quotenrennen am Sonntag gewonnen. 9,99 Millionen Zuschauer sahen zu (26,7 Prozent Marktanteil). Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Auf den weiteren Plätzen landeten die Olympiaübertragungen im ZDF (ab 18 Uhr) mit 9,22 Millionen (32,4 Prozent Marktanteil) und die Heute- und Tagesschausendungen.
Die ARD-Talkshow von Günther Jauch (5,55 Millionen Zuschauer, 18,9 Prozent Marktanteil) profitierte vom guten Tatort. Jauchs Thema war die kreative Steuervermeidung, die durch die Fälle von Alice Schwarzer und Uli Hoeneß wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Besonders die Hamburger schauten interessiert bei Jauch zu. 24,1 Prozent Marktanteil waren noch einmal deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt.
In der Steuerdebatte geht es auch darum, ob die Selbstanzeige straffrei bleibt. Bei Jauch gab es viel Applaus für Aussagen wie diese: Ein Dieb, zum Beispiel die Verkäuferin an der Kasse, könne am nächsten Morgen das Geld auch nicht zurückbringen und verlangen, dass er nicht bestraft wird. Darauf machte auch noch einmal die ehemalige Steuerfahnderin Margrit Lichtinghagen aufmerksam, die den damaligen Post-Chef Klaus Zumwinkel bei der Razzia in dessen Haus „begleitete“. Sie galt als härteste Ermittlerin Deutschlands, ehe sie unter großem persönlichen Druck, wie sie sagte, den Job quittierte.
Eine wichtige Erkenntnis aus der Talkshow: Wer viel Geld hat, will noch mehr, er versucht, Steuern zu hinterziehen. Denn die Verlustangst ist offenbar gewaltig. Unternehmer Dirk Rossmann dagegen behauptete, er zahle gerne.
Bei Jauch sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, er sei gegen eine Abschaffung oder Verkürzung der Verjährungsfrist für Steuersünder. Rückwirkend die Verjährung über Bord zu werfen wäre „rechtstaatlicher Unsinn“, so Schäuble bei Günther Jauch. Der Verjährungszeitraum von zehn Jahren sei eine angemessene Frist. „Irgendwann muss man auch mal die Akten schließen“, sagte der CDU-Politiker.
Offen zeigte sich Schäuble dafür, die Kriterien für die strafbefreiende Selbstanzeige zu verschärfen. Derzeit wird ab einer Summe von 50.000 Euro neben den Verzugszinsen von sechs Prozent ein Strafzuschlag von fünf Prozent fällig. Diesen zu erhöhen sei denkbar.
Eine Abschaffung der Selbstanzeige lehnte Schäuble ab. Sie sei ein bewährtes Instrument, weil der Staat einerseits für die Besteuerung auf die Mitwirkung der Bürger angewiesen sei, sich andererseits aber niemand selbst belasten müsse.
Eine völlige Offenlegung der Einkommensverhältnisse wie in skandinavischen Ländern lehnte er ab. „Wir sind nicht für den gläsernen Menschen, und ich möchte ihn nicht durch die Debatte über Steuerhinterziehung über die Hintertür einführen.“
Derweil hat sich offenbar Tatort-Star Wotan Wilke Möhring von seiner Partnerin Anna Theis getrennt. Nach zehn Jahren und drei gemeinsamen Kindern gehen die beiden getrennte Wege, berichtet die „Bild“-Zeitung. Der Schauspieler bestätigte die Trennung.