Doch die TV-Quote ist vergleichsweise schwach. Der „Tatort“ aus Dortmund zündet nicht so. Schwach lief der ADAC-Talk bei Günther Jauch, gut die Hochhaussprengung.

Hamburg. Ordentlich, aber nicht überragend: Der Dortmunder „Tatort“ mit dem verschrobenen Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) hat das Quotenrennen am Sonntagabend gemacht. Die Folge „Auf ewig Dein“ lockte 8,77 Millionen Zuschauer im Ersten an (22,8 Prozent Marktanteil). Damit schlug das Erste wieder das Dschungelcamp von RTL, das am Sonntag immerhin mit dem „Großen Wiedersehen“ punkten konnte: 6,03 Millionen Zuschauer und 16,1 Prozent Marktanteil. Das bedeutete Platz drei hinter der der Tagesschau in der ARD (6,33; 18,0).

In Hamburg schalteten 28,8 Prozent der Zuschauer den „Tatort“ ein, was wieder einmal zeigt: Die Stadt hat noch mehr treue „Tatort“-Fans als der Rest des Landes.

Schwach lief der Sonntagabend für Deutschlands Mattscheiben-Liebling Günther Jauch. Obwohl sein ARD-Talk mit dem Thema ADAC den Nerv vieler Mitglieder und Bürger getroffen haben sollte, zog er nur 3,97 Millionen Zuschauer an (13,2 Prozent Marktanteil). Das ist für Jauch ein schlechter Wert.

Im ZDF wollten 5,28 Millionen Gucker das „Frühlingsgeflüster sehen (13,7 Prozent Marktanteil), was Platz acht bedeutete.

Überraschend gut lief am Sonntag bei N24 die Sprengung des Frankfurter Uni-Turms. Die Live-Sendung von 9.55 Uhr an erreichte einen Marktanteil von 6,2 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Insgesamt 390.000 Zuschauer (ab 3 Jahre) verfolgten das Ereignis. Der marktanteil von N24 liegt sonst zwischen einem und zwei Prozent.

In der Talkshow von Günther Jauch hat der Präsident des ADAC, Peter Meyer, schwere Versäumnisse des Automobilclubs zugegeben. „Wir sind tief betroffen von den Skandalen. Wir liegen wirklich am Boden“, sagte Meyer. Seinen Rücktritt oder weitere personelle Konsequenzen in der ADAC-Spitze schloss Meyer aus.

Er kündigte dagegen eine Reform des ADAC an: „Wir werden die Axt anlegen und uns dabei von externen Beratern begleiten lassen“, so Meyer. „Wir wollen komplette Aufklärung und wir wollen eine deutliche Transparenz sofort einführen.“ Auch die Strukturen des Vereins sollen überdacht und möglicherweise verändert werden.

Der ADAC hat unterdessen sein Prämiensystem für Pannenhelfer verteidigt. Für die Mitarbeiter der Straßenwacht gebe es zwar eine Leistungsprämie aus mehreren Bausteinen, erklärte eine ADAC-Sprecheri. Der alleinige Austausch der Batterie sei aber nur ein Bestandteil der Prämie. „Konkret heißt das, dass es keine Prämie pro Batterie gibt“, erklärte die Sprecherin. Der ADAC erziele keinen Gewinn mit dem Austausch der Batterien. Nach Berichten der „Süddeutschen Zeitung“ und des NDR-Magazins „Panorama“ gaben Pannenhelfer an, es gebe Druck vom ADAC, möglichst viele Batterien zu verkaufen. Ein früherer Mitarbeiter erklärte demnach, Autofahrern würden Batterien angedreht, die sie nicht brauchten oder anderswo günstiger kaufen könnten.