Neben der NDR-Serie kommen noch fast 60 weitere Produktionen für die renommierten Preise in Frage - vom Dschungelcamp bis zum „Tatort“.

Düsseldorf. Knapp 60 ausgewählte Sendungen, Filme, Mehrteiler und Serien können sich in diesem Jahr Hoffnungen auf den Grimme-Preis machen. In den Kategorien Unterhaltung, Fiktion und Information mit den Unterkategorien Spezial für herausragende persönliche Leistungen dominieren wie auch in den Vorjahren wieder Beiträge der öffentlich-rechtlichen Programme, wie das Grimme-Institut am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

In der Kategorie Unterhaltung finden sich die im fiktiven Eifel-Ort Hengasch spielende Krimi-Serie „Mord mit Aussicht“ des WDR und die auf NDR ausgestrahlte Serie „Der Tatortreiniger“ wieder. In beiden Produktionen steht der Schauspieler Bjarne Mädel vor der Kamera, als Eifeler Dorfpolizist beziehungsweise in der Titelrolle des Tatortreinigers.

Bei den Spiel- und Talkshows in der Kategorie Unterhaltung stehen überwiegend Produktionen der Privaten auf der zwölf Formate umfassenden Nominierungsliste, unter anderem „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ (ProSieben), „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ (RTL), „Stuckrad-Barre“ (Tele5) und „Ausflug mit Kuttner“ (SWR/EinsPlus). Auch „Die Wiwaldi Show“, moderiert von Handpuppen wie dem Hund Wiwaldi, seiner Assistentin Traudl und dem Zirkuspferd Horst-Ferdinand – geführt von einem Puppenspielerteam um Martin Reinl - gehört dazu.

Für den Spezialpreis in der Kategorie Unterhaltung wird der Moderator Günter Jauch für seine „herausragende Leistung“ in der Ausgabe „Wer wird Millionär“ (RTL) vom 24. September vergangenen Jahres im Zusammenspiel mit dem Kandidaten Aaron Troschke vorgeschlagen. Abweichend vom üblichen Spielprinzip der Sendung seien die Zuschauer allein durch die Interaktion der Beteiligten unterhalten worden, heißt es.

Unter den Nominierungen für die Kategorie Fiktion finden sich unter anderem die „Tatort“-Folge „Die Ballade von Cenk und Valerie“ des NDR, die „Polizeiruf 110“-Folge „Schuld“ (BR) und die ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk produzierte „Tatort“-Folge „Der tiefe Schlaf“. Neben den Krimis stehen auf der Nominierungsliste auch Filme wie „Das Wunder von Kärnten“ (ZDF/ORF), das die wahre Begebenheit der medizinischen Rettung eines totgeglaubten kleinen Mädchens erzählt, und die Tragikomödie „Blaubeerblau“ (BR/MDR/degeto) über ein Wiedersehen alter Schulfreunde in einem Sterbehospiz.

Auch der satirisch-schwarzhumorige Zweiteiler „Aufschneider“ (Arte/ORF) mit dem österreichischen Schauspieler Josef Hader in der Hauptrolle des schlecht gelaunten Pathologiechefs am Wiener Margaretenspital ist ebenso nominiert wie die Literaturverfilmung „Der Turm“ (MDR/degeto/BR/NDR/WDR/SWR/rbb).

In der Kategorie „Information und Kultur“ schlug die Nominierungskommission unter anderem die Ausgabe „Mensch Gottfried“ der Reihe „37 Grad“ (ZDF) über einen Aussteiger, „Die deutsche Lady Jazz“ von NDR/Arte über die in den 50er und 60er Jahren erfolgreiche und später in Vergessenheit geratene Jazz-Sängerin Inge Brandenburg und die Dokumentation „Arbeit Heimat Opel“ (WDR) über sechs Auszubildende vor.

In der Unterkategorie Spezial können sich unter anderem die Dokumentarfilmer Eric Friedler und Bettina Braun Hoffnung auf eine Auszeichnung machen. Friedler wird als bester Dokumentarfilmer des vergangenen Jahres vorgeschlagen für seine Beiträge (NDR) über Honeckers Ende („Der Sturz“), über den schwarzen Boxer Charly Graf aus Mannheim (NDR/SWR) und das 30-jährige Bestehen der Band „Die Toten Hosen“. Braun wurde von der Kommission für ihre filmische Langzeitbeobachtung in der Dokumentar-Trilogie „Was lebst du? – Was du willst – Wo stehst du?“ (ZDF) von vier muslimischen Jugendlichen aus Zuwandererfamilien in Köln vorgeschlagen.

Das Grimme-Institut gibt am 27. März bekannt, welche Produktionen mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet werden. Die 49. Preisverleihung findet am 12. April im Theater der Stadt Marl statt.