Hamburg. Begleitend zur „Hyper!“-Ausstellung gab es drei Konzerte in der Elbphilharmonie. Zuerst war es etwas langweilig ...

Es ist Ausdauer gefragt an diesem Montagabend im Kleinen Saal der Elbphilharmonie. Hier geht – begleitend zur Hyper!-Ausstellung über die wechselseitige Verbindung von Kunst und Musik in den Deichtorhallen – das letzte von drei kuratierten Konzerten über die Bühne.

Eingeladen hat der Maler Albert Oehlen, der den damit verbundenen Hamburg-Besuch am Nachmittag nutzte, um im Taschen Store an der Bleichenbrücke seine gerade erschienene Monografie zu signieren. Am Abend nun steht er, den Kurzmantel im Arm, auf der Bühne und soll eigentlich erklären, warum er Freejazz-Schlagzeuger Sven-Åke Johansson, Ambient-Musiker Wolfgang Voigt und die Hamburger Dada-Band Palais Schaumburg eingeladen hat. Indes: Viel mehr als ein „Ich finde die gut“ kommt da nicht.

Erst keine Höhepunkte, dann auch noch Langeweile

Was auf die Musik zurückwirft, und die ist durchaus speziell. Åke-Johansson lässt eine halbe Stunde lang eine Drum Machine den immer gleich Beat pluckern und spielt dazu. Eine Filigranarbeit zum genauen Hinhören, allerdings weitgehend höhepunktlos.

Dem schließt sich der Auftritt von Wolfgang Voigt an, der sein Projekt GAS vorstellt, ein mehr als einstündiges, von aufwendigen Videosequenzen begleitetes Ambient-Stück, das etwa 15 Minuten lang interessant klingt, sich dann aber nur noch im Immergleichen verliert und schlicht langweilt. Matter Applaus, viele haben die Vorführung bereits mittendrin verlassen.

Bei Palais Schaumburg vergeht die Zeit wie im Flug

Um so schöner das abschließende Palais-Schaumburg-Konzert. Musiker, allen voran Sänger und Gitarrist Holger Hiller, in sichtbarer Spiellaune, eine große Portion knackige Funkriffs, dazu die unsterblichen Irrwitz-Dada-Texte von Klassikern wie „Morgen wird der Wald gefegt“, „Deutschland kommt gebräunt zurück“ und „Wir bauen eine neue Stadt“.

Plötzlich vergeht die Zeit wie im Flug, ist jeder theoretische Überbau egal. Das hier macht auch ohne Metaebene einen irren Spaß. Herrlich!