Immer wieder Szenenapplaus im überfüllten Cinemaxx am Dammtor: Mit Fatih Akins “Soul Kitchen“ erwischte das Filmfest Hamburg einen optimalen Start.

Hamburg. Das Hamburger Filmfest hat schon viele spektakuläre Eröffnungen erlebt, aber was sich gestern Abend im Cinemaxx abspielte, setzte neue Maßstäbe. In gleich drei Sälen lief Fatih Akins Venedig-Gewinner „Soul Kitchen“, doch auch die fast 1700 Plätze reichten kaum aus, all jenen Platz zu bieten, die eine der begehrten Einladungen ergattert hatten. Schon lange vor Beginn war es selbst mit Karte nicht mehr möglich ins Cinemaxx 1 und 3 zu gelangen, wo das Publikum teilweise zu vier auf den schmalen Treppenstufen saß.

Die größte Aufgabe im Vorfeld des Filmfest sei es gewesen, die Ticketvergabe zu organisieren, erklärte Festivalleiter Albert Wiederspiel bei seiner Eröffnungsrede, denn auch all die Nebendarsteller aus Akins Hamburger Heimatfilm wollten am liebsten mit der ganzen Familie zur Eröffnung kommen. Wenn sie tatsächlich vorort waren, dürften sie mächtig stolz gewesen sein auf ihre Söhne, Töchter, Freunde und Freundinnen, denn wohl noch nie wurde ein Eröffnungsfilm so bejubelt wie „Soul Kitchen“. Mindestens 30 mal gab es begeisterten Szenenapplaus, immer wieder kollektives Gelächter.

Ein Gute-Laune-Film, der gewiss nicht an Akin-Meisterstücke wie „Gegen die Wand“ oder „Auf der anderen Seite“ heranreicht, als Start ins Hamburger Filmfest aber perfekt funktionierte. Klar, dass Fatih Akin und seine Schauspieler, darunter Moritz Bleibtreu und Adam Bousdoukos, die Ovationen genossen und auch auf der anschließenden Party im Festplatz Nord an der Hammerbrooker Nordkanalstraße mächtig feierten. Ebenso übrigens wie Jan Delay, der wenige Stunden zuvor noch beim Reeperbahn Festival als einer der Laudatoren die erste Verleihung des Hamburger Musikpreises „Hans“ geschmückt hatte und nun im Kreise der deutsche Filmprominenz über die Tanzfläche fegte.

So richtig auf Touren kommt das Filmfest traditionell am zweiten Tag, wenn das Hauptprogramm startet, und da ist am heutigen Freitag einiges geboten. So läuft im Cinemaxx 1 „Coco Chanel & Igor Stravinsky“ (19.15 Uhr), ein Spielfilm von Regisseur Jan Kounen („Darshan – Die Umarmung“) über das berühmte Liebespaar, und von 21.45 Uhr an ist Sam Mendes’ Tragikomödie „Away We Go – Auf dem Weg nach Irgendwo“ zu sehen. Noch ein heißer Tipp: die Nordkorea-Dokumentation „Kimjongilia“ im Zeise 2 (21.45 Uhr). Und wie immer gilt: Rechtzeitig Karten sichern – zum Beispiel unter www.filmfest-hamburg.de