Der erste Heimatfilm des Erfolgsregisseurs Fatih Akin aus dem Stadtteil Altona eröffnet am Donnerstagabend das 17. Filmfest in der Hansestadt.

Hamburg. Internationale Festivals haben Fatih Akins „Soul Kitchen“ bereits gefeiert, nun sieht sich bei der Deutschlandpremiere erstmals Hamburg seine Liebeserklärung an die Stadt an: Der erste Heimatfilm des Erfolgsregisseurs aus dem Stadtteil Altona eröffnet am Donnerstagabend das 17. Filmfest in der Hansestadt.

Akin dürfte mit seinen Hauptdarstellern Moritz Bleibtreu, Birol Ünel und Adam Bousdoukos der Star auf dem roten Teppich vor dem Cinemaxx-Kino in der Innenstadt sein – und auch etwas nervös: „Hamburg ist für mich kein Selbstgänger“, meint der 36-Jährige. „Ein wenig Angst habe ich schon. Wenn hier keiner lacht, wäre das der blanke Horror!“

An der Alster eröffnet Akin, der mit seinem jüngsten Werk vor kurzem bei der ersten Festivalteilnahme in Venedig auf Anhieb den Spezialpreis der Jury gewann, den Filmreigen mit Produktionen aus 42 Ländern.Mehr als 140 Filme zeigt das Festival bis zum 3. Oktober in verschiedenen Kinos der Hansestadt. Nicht nur internationale und nationale Premieren von Leinwandproduktionen stehen an, auch 17 TV- Streifen gehören wieder zum Repertoire. Neben der „Soul Kitchen“-Crew stellen etwa der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen und deutsche Kollegen wie wie Heike Makatsch, August Zirner, Silke Bodenbender, Yvonne Catterfeld und Cosma Shiva Hagen Filme vor.

Akins erste Komödie „Soul Kitchen“ steht für einen Schwerpunkt des Fests: „Pulsierende Metropolen“. 13 internationale Spiel- und Dokumentarfilme widmen sich Metropolen mit ungeheuren Gegensätzen. „Dieses Thema haben wir gefunden, ein anderes Thema hat uns gefunden: junges Kino aus der Türkei“, sagte Filmfestchef Albert Wiederspiel. Acht Autorenfilmer erzählten „intensive, explosive Geschichten aus der türkischen und kurdischen Lebenswelt“. So ist etwa „MIN DÎT/ The Children of Diyarbakir“ zu sehen – der erste Film in kurdischer Sprache, der je in der Türkei gedreht wurde. Akins Firma Corazón sprang ein, als Regisseur Miraz Bezars Finanzen aufgebraucht waren.

Die größte Sektion bildet wieder „Agenda 09“ mit 68 Arbeiten, darunter Woody Allens „Whatever Works“ und „Away We Go – Auf dem Weg nach Irgendwo“ von Sam Mendes. In der Sparte „Eurovisuell“ feiert „Verblendung“ – erster Teil der Bestseller-Verfilmung von Stieg Larssons Trilogie – Deutschlandpremiere. Daneben gibt es spezielle Reihen für Filme aus spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern, aus dem französischsprachigen Kulturraum sowie aus Neuseeland. Akins Komödie läuft in der Reihe „Nordlichter“, in der daneben sieben weitere Streifen aus dem Norden zu sehen sind. Für Wiederspiel ist „Soul Kitchen“ „ein Geschenk“, das man als Festivalleiter selten bekomme: „„Soul Kitchen“ ist DER Hamburg-Film schlechthin.“

Akins weibliche Hauptdarstellerin Pheline Roggan ist zudem Schirmherrin des parallel laufenden Michel Kinder- und Jugendfilmfests (25.9.-3.10.). Nach der Eröffnung mit dem Zeichentrickfilm „Mia und der Migou“ flimmern sieben weitere Beiträge über die Leinwand, darunter „Lippels Traum“ von Lars Büchel und die israelische Produktion „Eli & Ben“.

Verlosung auf abendblatt.de: Am Freitag, 25. September, können Sie online von 9 bis 14 Uhr Karten für das Filmfest Hamburg gewinnen.