Kinohits von morgen und Insider-Tipps: Vom 24. September bis zum 3. Oktober gibt’sein starkes Programm beim Filmfest Hamburg.

142 Filme aus 40 Ländern, mehr beteiligte Kinos als 2008 und eine längere Laufdauer: Das 17. Filmfest Hamburg vom 24.9. bis 3.10. trumpft in diesem Jahr mächtig auf. Mehr denn je geht es dabei nicht um die großen Stars, die kommen, sondern um die großen Filme, die gezeigt werden. Viele von ihnen nur während dieser zehn Filmfest- Tage und danach vermutlich in Hamburg nie wieder. Dafür sind Festival-Leiter Albert Wiederspiel, Programmchefin Kathrin Kohlstedde und ihr Team erneut durch die Welt gereist und haben bei wichtigen Festivals die Spreu vom Weizen getrennt. Soll heißen: In Hamburg gibt es auch 2009 wieder ein Best-of von Sundance, Locarno, Venedig, Istanbul etc. Und natürlich gehören erneut viele Filme zum Programm, auf die Hamburgs Kinogänger schon ungeduldig warten, die aber erst in einigen Wochen oder gar Monaten ihren offiziellen Deutschland- Start haben. Das gilt für den Eröffnungsfilm, Fatih Akins "Soul Kitchen", ebenso wie für Neues von Woody Allen ("Whatever Works"), Sam Mendes (Away We Go") oder Werner Herzog ("Bad Lieutenant").

Zwar läuft das Gros der Filme in der "Agenda"-Reihe, deren Produktionen lediglich gemeinsam haben, dass sie 2008 bzw. 2009 fertiggestellt wurden, doch darüber hinaus setzt das Filmfest schon traditionell unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. So ist in diesem Jahr das neuseeländische Kino besonders im Fokus, wobei nicht etwa Arbeiten von Jane Campion ("Das Piano") oder Lee Tamahori ("Die letzte Kriegerin"), sondern bei uns noch unbekannte Klassiker des neuseeländischen Films aus den Jahren 1964 bis 1987 gezeigt werden. Ein Fest für Entdecker!

Zu entdecken gibt es auch wieder viel in der "Eurovisuell"- Reihe, die aktuelle Kassenschlager aus Dänemark, Finnland, Ungarn, Norwegen, Frankreich, Spanien und Schweden versammelt. Von der Musical-Komödie bis zum Kriegsdrama wird hier ein breites Spektrum dessen abgedeckt, was anderswo Menschen in die Kinos treibt. Ansonsten gibt's zahlreiche Filme aus französisch- ("Voilà") und spanisch-/portugiesischsprachigen Ländern ("Vitrina"), junges türkisches Kino - und wie üblich eine große Sektion mit TV-Produktionen. Hier können Fans u. a. neue Folgen von "Bella Block", "Nachtschicht" und "Tatort" (mit Eva Mattes als Klara Blum am Bodensee bzw. mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm in Niedersachsen) auf der Leinwand erleben.

Natürlich sind auch 2009 wieder Preise zu gewinnen, darunter der Preis der Hamburger Filmkritik, um den zwölf Filme konkurrieren. Neben Fachleuten von "Stern", "Spiegel" und NDR 90,3 gehört auch Abendblatt- Mitarbeiterin Karolin Jacquemain zu den Juroren. Doch egal, was die Profis sagen, am besten ist es immer noch, das umfangreiche Programmheft, das in allen beteiligten Kinos ausliegt, durchzuschauen oder sich im Internet mit dem Festival-Tagebuch auf www.abendblatt.de/kultur-live Appetit auf lange Kinonächte zu machen.

Filmfest Hamburg Do 24.9. bis Sa 3.10., Abaton, Cinemaxx, Metropolis, Zeise, 3001; www.filmfesthamburg.de und www.abendblatt.de/kultur-live