Hamburg . Die Ohnsorg-Schauspielerin wurde mit einer Jubiläumsshow gefeiert. Gala bemühte sich um ein Miteinander der Generationen.

Ursula Hinrichs ist ein Hamburger Urgestein. Seit über 60 Jahren steht sie auf der Bühne, mehr als 40 davon allein auf jener des Ohnsorg Theaters. Am 27. April beging die beliebte Volksschauspielerin ihren 80. Geburtstag; Anlass für das Theater, der Jubilarin gemeinsam mit der Sendung NDR 90,3 in der Reihe „Wi snackt Platt“ eine Geburtstagsshow mit vielen Gästen und Wegbegleitern zu widmen.

Ursula Hinrichs war und ist eine Botschafterin des Plattdeutschen – mit Oldenburgischer Färbung – und so war an diesem von Jan Graf flott moderierten Morgen auch auf der Bühne mehr Nieder- als Hochdeutsch zu hören.

Geboren im Oldenburger Land begann sie noch als Jugendliche in „För de Katt“ an der Oldenburger August-Hinrichs-Bühne ihre erfolgreiche Schauspielkarriere. Für Radio Bremen nahm sie 1956 erste Hörspiele auf, etablierte sich als Sprecherin und Regisseurin. Allein zehn Jahre lang war sie als Ulla Bischoff in der mehr als 400-teiligen Serie „Kastendiek und Bischoff“ zu hören. Aktuell leiht sie ihre Stimme „Düsse Petersens“. Auch in Film und Fernsehen war und ist sie begehrt. Angefangen bei Klaus Fruchtmanns „Gesche Gottfried“ von 1978 bis zu Dieter Wedels „Der große Bellheim“ 1993, wo sie an der Seite von Mario Adorf die Hausdame spielte.

Die Jubiläums-Gala bemühte sich um ein Miteinander der Generationen. So sang das Ensemble der Show „Bauernhof-Rock“ Evergreen-Coverversionen wie „Ich liebe Tiere“. Die Gäste gaben allerlei Anekdoten zum Besten. Ohnsorg-Intendant Christian Seeler erinnerte sich an eine gemeinsame Produktion, die bei der Kritik floppte – Ursula Hinrichs tröstete ihn. Kollegen wie Manfred Bettinger und Frank Grupe würdigten die Jubilarin in szenischen Lesungen etwa aus August Hinrichs „Swienskomödi“.

Als Höhepunkt beglückte die Gefeierte ihre anwesenden Fans selbst an der Seite von Nils Owe Krack als Opfer eines Entführers, das ohne seine Lesebrille auch in einer Zwangslage wenig Kooperationsbereitschaft zeigt. Und dabei fiel natürlich auch jener Lieblingssatz, den Ursula Hinrichs in fast jeder Inszenierung – in Absprache mit der jeweiligen Regie – platzierte: „Schmerz lass nach“.