Der keineswegs unumstrittene Künstler soll 2016 in Bayreuth „Parsifal“ inszenieren, teilten die Festspielchefinnen am Mittwoch mit.

Bayreuth. Jonathan Meese, einer der umstrittensten Künstler der Gegenwart, soll 2016 in Bayreuth die Oper „Parsifal“ inszenieren. Dies teilten die Festspielchefinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier am Mittwoch mit. Meese hat bislang noch keine große eigene Regiearbeit im Fach Oper geliefert. Man sei überzeugt von ihm, betonten die Festspielchefinnen jedoch.

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Jonathan Meese gilt als eine der provokantesten Figuren der gegenwärtigen Kunstszene. Er ist vor allem für seine Installationen und Gemälde bekannt. Meese wurde 1970 in Tokio geboren, die Mutter stammte aus Deutschland, der Vater aus Großbritannien. Auf der Berlin Biennale wurde er mit der Installation „Ahoi de Angst“ schlagartig einem breiten Publikum bekannt, später folgten Ausstellungen wie „Erzstaat Atlantisis“ oder „Fleisch ist härter als Stahl“. Sich selbst nennt Meese mitunter eine „Ameise der Kunst“. Erst Anfang Juni hatte er in Kassel Aufmerksamkeit mit einem umstrittenen Auftritt an der Uni erregt. (dpa)