Hamburgs Bürgermeister nahm die Niederlage sportlich. Das Finale des Wettbewerbs findet am 14. Mai in der Rheinmetropole statt.
Düsseldorf/Hamburg. Die "Grand-Prix-Stadt" Hamburg geht leer aus, Düsseldorf darf indes jubeln: Der Eurovision Song Contest 2011 wird in der Rheinmetropole ausgetragen. Das bestätigte der Organisator und Ausrichter, der Norddeutsche Rundfunk (NDR), am Dienstag. Am 29. Mai hatte Lena Meyer-Landrut den diesjährigen Song Contest in Norwegens Hauptstadt Oslo gewonnen und damit den Wettbewerb nach Deutschland geholt. „Düsseldorf twelve points – die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bietet für den ESC insgesamt die besten Bedingungen“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor in Hamburg zur Begründung.
Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) nahm die Niederlage im Wettbewerb um den Austragungsort gelassen zur Kenntnis: „Ich danke allen, die sich dafür stark gemacht haben, die Veranstaltung hier zu uns nach Hamburg zu holen. Dass der Eurovision Song Contest nun am Rhein stattfindet und nicht an der Elbe, sollten wir hanseatisch-sportlich nehmen."
Hamburg waren zuvor große Chancen eingeräumt worden, da der Sitz des NDR in der Hansestadt ist. Außerdem warb Hannover für sich als Lenas Geburtsstadt, und die 19-Jährige selbst favorisierte die Hauptstadt und Partymetropole Berlin. Offen ist weiterhin, ob Lena nach dem Sieg mit "Satellite" in Oslo auch 2011 für Deutschland um den Titel kämpft. Diese Variante hatte Lena-Entdecker Stefan Raab ins Spiel gebracht, die Hannoveranerin zeigte sich von diesem Gedanken nicht abgeneigt. Eine Entscheidung steht noch aus.
In Berlin zeigte man sich enttäuscht über die Entscheidung, über die in den vergangenen Tagen schon vermehrt in Medien spekuliert worden war. „Berlin hat eine ausgezeichnete Bewerbung abgegeben, die der RBB mit aller Kraft unterstützt hat. Dass Berlin nicht zum Zuge kam, hängt schlicht mit den Platzverhältnissen zusammen“, sagte die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Dagmar Reim. Berlin wollte die Veranstaltung am stillgelegten Flughafen Tempelhof ausrichten.
Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bedauerte: „Wir hätten uns sehr über den Zuschlag gefreut. Eine solche Veranstaltung, die eine europaweite Ausstrahlung hat und die sich besonders an junge Leute richtet, hätte hervorragend in die jugendliche Metropole Berlin gepasst.“
Nach Angaben des NDR war eine eigens eingerichtete Expertengruppe zweimal in jede Bewerberstadt gereist und hatte die möglichen Austragungsorte in Augenschein genommen. „Der Vorschlag Düsseldorf hat die Intendantinnen und Intendanten in jeder Hinsicht überzeugt. Sowohl die optimalen Produktionsbedingungen als auch die niedrigeren Kosten haben den Ausschlag gegeben“, sagte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust.
„Die ARD steht geschlossen hinter dieser Entscheidung - das unterstreicht das einstimmige Votum in unserer Schaltkonferenz am Dienstag für die Arena in Düsseldorf.“ Die Esprit Arena in Düsseldorf wurde 2005 eröffnet und bietet maximal 66.000 Zuschauern Platz – weitaus mehr als in den anderen Städten möglich wäre. Das Heimstadion des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf kann mit Hilfe eines fahrbaren Dachs in eine Halle umfunktioniert werden.