Jedes Bundesland kann zwei Vorschläge einreichen. Niedersachsen bewirbt sich mit seiner alten Kulturlandschaft an der Grenze zu Hamburg.

Hannover/Schwerin. Niedersachsen schickt das Alte Land und die Rundlingsdörfer im Wendland ins Rennen um den Weltkulturerbetitel der Unesco. Das teilte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Montag in Hannover mit. Das Alte Land an der Grenze zu Hamburg bewirbt sich mit seinen Obstplantagen und Jahrhunderte alten Höfen als Kulturlandschaft. Die Rundlingsdörfer im Kreis Lüchow-Dannenberg gelten als eine der ältesten geschlossenen Dorfanlagen in Europa.

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Jedes Bundesland kann bis zum 1. August zwei Vorschläge an die zuständige Kultusministerkonferenz weiterleiten. Die Bundesrepublik Deutschland entscheidet dann voraussichtlich Ende 2014 mit Hilfe von Experten, welche Vorschläge sie bei der Unesco einreicht. Im vergangenen Jahr hatte das 1911 gebaute Fagus-Werk in Alfeld den begehrten Welterbe-Titel erhalten.

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Aus Mecklenburg-Vorpommern waren bereits ebenfalls zwei Vorschläge gekommen: Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) habe das „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ und die „hochgotische Ausstattung des Doberaner Münsters“ für die Liste angemeldet. Der Landtag hatte die beiden Bewerbungen einhellig unterstützt.

Brodkorb sagte: „Mit einer Aufnahme in das Welterbe würde das Bad Doberaner Münster mit seiner einmaligen spirituellen Wirkung ebenso wie das Schweriner Residenzensemble als schönster Landtag Deutschlands weiter aufgewertet werden.“

Die Landesregierung habe über Jahre enorme viel Geld investiert, um eine denkmalgerechte Nutzung des Schlosses als Parlament und umliegender Gebäude als Regierungssitz zu ermöglichen. Das Doberaner Münster sei schon 1984 mit der Semperoper Dresden und dem Schloss Sanssouci in Potsdam auf die Vorschlagsliste der DDR für die Aufnahme ins Welterbe gestellt worden, einen Antrag habe es damals jedoch nicht gegeben.