Hamburg. Flughafen Lübeck freut sich über Rückkehr der irischen Billigfluglinie. Drei Strecken gibt es – eine wurde vom Hamburger Airport gestrichen.

  • Ryanair wird mit dem Sommerflugplan 2025 wieder den Flughafen Lübeck ansteuern.
  • Einstiges Ziel vom Flughafen Hamburg wird nun von Lübeck aus angesteuert.
  • Zwei der drei Strecken sind bereits buchbar – was die Tickets kosten.

Das Comeback von Ryanair bei einem Konkurrenten des Hamburger Airports ist perfekt. Der Flughafen Lübeck bestätigte am Montag Medienberichte, nach denen die irische Billigfluglinie mit dem Sommerflugplan 2025 den Betrieb in Blankensee wieder aufnimmt. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, den Norden Deutschlands durch Flugverbindungen wettbewerbsfähig zu halten“, sagte der Lübecker Flughafen-Geschäftsführer Jürgen Friedel.

Ryanair hatte Mitte Oktober Kapazitätskürzungen am Flughafen Hamburg angekündigt. Im Sommerflugplan 2025 will die Billigfluglinie das Angebot in Fuhlsbüttel um 60 Prozent streichen, die Strecken nach Porto (Portugal), Valencia, Málaga (beide Spanien), Zadar (Kroatien), Mailand (Italien) und Edinburgh (Schottland) sollen gestrichen werden.

Comeback perfekt: Ryanair fliegt wieder ab Lübeck – was die Tickets kosten

Eine dieser Destinationen findet sich nun im Lübecker Flugplan wieder, und zwar Málaga. Montags und freitags will Ryanair in die andalusische Stadt fliegen. Sogar dreimal wöchentlich gehen Maschinen ins ebenfalls spanische Palma de Mallorca, und zwar mittwochs, freitags und sonntags.

Die Route von und nach London-Stansted wird mit dienstags, donnerstags und freitags dreimal wöchentlich angeboten. „Mit London-Stansted haben wir jetzt auch wieder eine Verbindung in eine europäische Metropole direkt von Lübeck aus“, sagte Friedel erfreut.

Ryanair bietet günstige Tickets nach London, eher teure nach Málaga

Über diese Ziele und Frequenzen hatte zuerst das Branchenportal airliners.de berichtet, unserer Redaktion waren sie am Freitag von einem Insider bestätigt worden. Auf der Ryanair-Homepage waren diese Tickets damals aber noch nicht zu finden – das hat sich nun zum Teil geändert.

Bei einer Stichprobe fand unserer Redaktion die günstigsten Tickets von Ende März bis Ende Oktober nach London-Stansted ab 26,99 Euro pro Person und Strecke. Nach Málaga mussten hingegen mindestens 73,99 Euro hingelegt werden, ein nicht ganz so niedriger Preis. Für die Verbindung nach Palma de Mallorca waren am Montagnachmittag noch keine Preise abrufbar.

Flughafen Lübeck möchte weitere Airlines von den Vorteilen des Standortes überzeugen

Am Flughafen Lübeck gibt es in diesem Winter keine geplanten Linienflüge. Im vergangenen Sommer hatte Sundair fünf Ziele von Blankensee aus angesteuert und einen Airbus A319 in der Hansestadt stationiert, den Flieger aber planmäßig Anfang November abgezogen. Die Stralsunder Fluggesellschaft kündigte zudem an, im nächsten Jahr nicht nach Lübeck zurückzukehren.

Gruppen- und Sonderreisen finden vereinzelt hingegen ab Lübeck statt. Das Management möchte nun weitere Fluggesellschaften von den Vorzügen des Airports in Blankensee überzeugen, hieß es. Geplant sei, dass der Flughafen Lübeck mit der Aufnahme der Verkehre von Ryanair perspektivisch auch in der Wintersaison wieder Linienflugverkehr habe. Zum Vergleich: Lübeck zählte 2024 gut 87.000 Passagiere, Hamburg wird vermutlich auf 14,65 Millionen kommen.

Ryanair war bereits 14 Jahre in Lübeck aktiv – dann wechselten die Iren an den Flughafen Hamburg

Ryanair war in den Jahren 2000 bis 2014 am Flughafen Lübeck vertreten. Als der Airport in Blankensee in die Insolvenz ging, wechselten die Iren nach Fuhlsbüttel. Für den kommenden Sommer hatten sie auf den beiden Hauptstrecken vom Helmut-Schmidt-Flughafen nach Palma de Mallorca und London-Stansted die Zahl der Flüge deutlich reduziert – für die Norddeutschen gibt es künftig also eine Alternative ab Lübeck, um dorthin zu kommen. Weitere Ryanair-Ziele von Fuhlsbüttel im Sommer sind Dublin (Irland), Danzig (Polen) und Alicante (Spanien).

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Ryanair dampft Angebot in Deutschland im Sommer 2025 ein

Auch an den Flughäfen Berlin Brandenburg und Köln/Bonn wurde das Angebot deutlich reduziert. Aus Dortmund, Dresden und Leipzig zogen sich die Iren ganz zurück. Aber offenbar bleibt Deutschland ein wichtiger Markt, in dem die Iren vertreten sein wollen – wie man an den neuen Lübecker Strecken sieht.