Hamburg. US-Unternehmen Halozyme Therapeutics zieht Angebot zurück und macht klare Ansage an das Evotec-Management. Aktie verliert deutlich.

Neue Überraschung beim Hamburger Biotechnologieunternehmen Evotec. Nachdem ein US-Konzern in der vergangenen Woche ein Übernahmeangebot für den angesehenen Wirkstoffforscher abgegeben hat, kommt es nun zur Rolle rückwärts. Der Investor Halozyme Therapeutics aus San Diego zieht seinen Vorschlag zum Zusammenschluss mit Evotec zurück. Das teilte Halozyme am Freitagnachmittag mit.

Biotechnologieunternehmen Evotec wendet Übernahme vorerst ab

Elf Euro pro Anteilschein hatten die Amerikaner Evotec-Aktionären zahlen wollen. Das Angebot entsprach einem Eigenkapitalwert von zwei Milliarden Euro. Doch aufgrund fehlender Gesprächsbereitschaft von Evotec ziehe Halozyme dieses Angebot zurück.

„In den Monaten vor der Abgabe des Angebots hat Halozyme eine umfassende externe Unternehmensprüfung durchgeführt und frühzeitig informelle Gespräche mit dem Unternehmen geführt. Leider hat sich gezeigt, dass seitens des Aufsichtsrats und Vorstands von Evotec derzeit kein Interesse besteht, konstruktiv mit Halozyme zusammenzuarbeiten und eine mögliche Transaktion zu prüfen“, teilte ein Sprecher von Halozyme mit.

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Die Vorstandsvorsitzende Helen Torley sagte: „Wir sind nach wie vor überzeugt davon, dass ein Zusammenschluss von Halozyme und Evotec ein führendes, vielseitiges und globales Pharmaunternehmen schaffen würde, von dem Aktionäre, Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen profitieren würden. Das Unternehmen hat aber öffentlich über einen Unternehmenssprecher mitteilen lassen, dass es das Ziel von Evotec sei, unabhängig zu bleiben.“

Evotec erklärte, man habe den Rückzug des Angebots zur Kenntnis genommen. Der Vorstand und Aufsichtsrat hätten sich zusammen mit ihren Beratern in der Prüfung des unverbindlichen Angebots befunden. „Der Vorstand und der Aufsichtsrat sind weiterhin fest von der Strategie des Unternehmens überzeugt, die das Wachstum beschleunigen, die langfristige Rentabilität des Unternehmens stärken und einen erheblichen Wert für die Aktionäre schaffen soll“, hieß es in einer Stellungnahme.

Zunächst reagierte der Aktienmarkt aber negativ: Das Evotec-Papier rutsche nach der Bekanntgabe um etwa 15 Prozent auf rund 8,50 Euro ab. Das Unternehmen Evotec mit Hauptsitz in Langenhorn verdient zum einen mit Aufträgen zur Wirkstoffforschung aus der Pharmabranche sein Geld und hat zum anderen zwei Labore zur Herstellung von Antikörpern aufgebaut. Für Evotec arbeiten 5000 Menschen, mehr als 700 in Hamburg.