Hamburg. Iberia setzt Airbus-Flieger erstmals mit Passagieren auf Transatlantikflug ein. In welche US-Stadt der Flug ging, welches Ziel folgen soll.
Iberia schreibt ein neues Kapitel Luftfahrtgeschichte: Die spanische Fluglinie ist mit dem neuen Airbus A321XLR erstmals mit zahlenden Passagieren über den Atlantik geflogen. Am Donnerstag startete der nagelneue Airbus-Jet mit einer knappen halben Stunde Verspätung um 13.03 Uhr auf dem Flughafen von Madrid. Dennoch landete er rund eine Dreiviertelstunde früher als erwartet nach sieben Stunden und 31 Minuten Flugzeit um 14.34 Uhr Ortszeit in Boston (USA).
Man sei sehr stolz darauf, die erste Fluggesellschaft der Welt zu sein, die Flüge mit der A321XLR aufnimmt, sagte kurz vor der Premiere Iberia-Chef Marco Sansavini: „Es ist ein echter Meilenstein in der Luftfahrtindustrie.“ Dank des neuen Flugzeugmodells könne man darüber nachdenken, neue Ziele auf effiziente und komfortable Weise anzufliegen, so Sansavini.
A321 XLR: Airbus‘ neuer Hoffnungsjet feiert Premiere auf Langstreckenflug
Iberia hatte den A321XLR erst Ende Oktober aus den Händen von Airbus im Hamburger Werk erhalten. Im Anschluss wurde er von Madrid nach Paris und Stockholm eingesetzt, damit die Crew die Abläufe an Bord trainieren konnte. In den kommenden Monaten will Iberia sieben weitere solcher Flugzeuge einflotten. Neben Boston soll es auch in die US-Hauptstadt Washington DC gehen.
Strecken wie Madrid-Boston verdeutlichten den strategischen Wert, den der A321XLR für den Langstreckenmarkt bietet, so Airbus-Flugzeugspartenchef Christian Scherer. „Wir sind stolz darauf, mit diesem bahnbrechenden Flugzeug eine Schlüsselrolle bei den Expansionsplänen von Iberia zu spielen.“
Airbus ist stolz, Schlüsselrolle bei den Expansionsplänen von Iberia zu spielen
Der A321XLR hat einen fest eingebauten Tank im Frachtraum. Dieser fasst knapp 13.000 Liter zusätzliches Kerosin, sodass die Reichweite auf bis zu 8700 Kilometer nonstop steigt. Iberia ließ in der 44,50 Meter langen Maschine 182 Sitzplätze einbauen. Die Business-Klasse kann bis zu 14 Passagiere aufnehmen. Auf den Seiten des Mittelgangs sitzt pro Reihe jeweils nur ein Fluggast, sodass dieser zugleich direkt am Fenster und am Gang sitzt. Die Business-Sitze lassen sich zu einem Bett verwandeln.
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Die bis zu 168 Passagiere in der Economy-Klasse können auf einem 12-Zoll-Bildschirm mit 4K-Auflösung in der Rückenlehne des Vordersitzes schauen. Die Handgepäckfächer sollen über extra viel Stauraum verfügen und bis zu 60 Prozent mehr Platz bieten als herkömmliche Fächer. In der Bordküche soll die Kaffeemaschine eine Tasse Kaffee in weniger als 35 Sekunden zubereiten können.
Airbus A321XLR: Flughafen Hamburg hofft auf neue Langstreckenziele
Der A321XLR gilt in der Branche als „Gamechanger“. Normalerweise werden auf solchen Langstrecken keine Schmalrumpfflugzeuge wie die A320-Familie eingesetzt, sondern Großraumflugzeuge mit zwei Gängen statt nur einem Mittelgang – von der seit 2004 nicht mehr gebauten Boeing 757 abgesehen.
Dank der Extrareichweite des A321XLR hofft auch der Flughafen Hamburg, künftig neue Langstreckenflüge offerieren zu können. Ziele in China und den USA gelten als erste mögliche Verbindungen. Man sei mit Airlines in Gesprächen über die Aufnahme von Langstrecken, hieß es vom Airport in der Vergangenheit mehrfach.