Hamburg. Fluglinien geben Einblicke in den Flieger, der bald erstmals ausgeliefert wird. Von eng bis luxuriös ist vieles möglich. Die Bilder.
Es wird Zeit für die Erstauslieferung des A321XLR. Noch in diesem Quartal will Airbus seinen neuen Hoffnungsjet das erste Mal an einen Kunden übergeben. Bis Ende September muss die Feier auf Finkenwerder also angesetzt werden. Als erster Abnehmer steht die spanische Fluglinie Iberia seit einigen Monaten fest.
Aber wie wird die Kabine des einst für Kurz- und Mittelstrecken konzipierten Fliegers aussehen? Dank eines fest eingebauten Tanks im Frachtraum kann der Jet bis zu 8700 Kilometer nonstop fliegen. Für die Passagiere heißt das: Sie können auf Langstrecken künftig auch mal zehn Stunden in der im Vergleich zu Großraumjets engen Röhre sitzen. Mit Qantas und American Airlines haben nun zwei Fluglinien Einblicke in die Inneneinrichtung gegeben.
Airbus: Neuer Hoffnungsjet A321XLR – so wird er von innen aussehen
Qantas hat 28 Flieger der Reihe bestellt und will den ersten im April 2025 nutzen. Die 44,50 Meter lange Maschine ist generell für maximal 244 Passagiere zugelassen. Die australische Airline will bis zu 200 Fluggäste an Bord unterbringen.
In der Business-Klasse soll es 20 „luxuriöse“ Ledersessel geben, von denen auf jeder Seite des Mittelganges jeweils zwei nebeneinander befestigt sind. Die Sitzfläche ist 63,5 Zentimeter breit, der Abstand zum Vordersitz beträgt 94 Zentimeter.
Deutlicher enger geht es in der Economy-Klasse zu. Der Sitzabstand verringert sich auf 76,2 Zentimeter – das liegt im Bereich der derzeitigen Kurz- und Mittelstreckenjets –, die Sitzfläche ist nur 44,7 Zentimeter breit, die Oberfläche statt aus Leder aus einem gewebtem Stoff. Links und rechts vom Mittelgang werden jeweils drei Sitze nebeneinander montiert. 177 oder 180 Sitzplätze will Qantas im A321XLR unterbringen.
Qantas bietet USB-Ladeanschlüsse an, aber keine Monitore
Unabhängig von der Buchungsklasse soll es an jedem Sitz Ladeanschlüsse für USB-A und USB-C geben. Eingebaute Monitore für das Bordunterhaltungsprogramm gibt es nicht, dieses soll über die App auf das mobile Gerät des Passagiers gestreamt werden. Dafür gibt es herunterklappbare Tablethalter. Mit dem Internet soll man über das kostenlose WLAN während des Fluges verbunden bleiben können.
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Laut Qantas bieten die Gepäckfächer 60 Prozent mehr Platz als in einer bisher eingesetzten Boeing 737, die mit dem Airbus-Jet abgelöst werden soll. Große Fenster sollen für mehr natürliches Licht sorgen, zudem gebe es eine stimmungsvolle LED-Beleuchtung.
Bei American Airlines können die Sitze im A321XLR zu Liegeflächen umgebaut werden
Bei American Airlines wird es Bord ihrer A321XLR eine Spur luxuriöser zugehen. Ebenso wie bei den Großraumfliegern Boeing 787-9 und 777-300 soll das neue Inneneinrichtungskonzept „Flagship Suite“ eingebaut werden. In der Topbuchungsklasse soll auf jeder Seite des Gangs nur ein Sitzplatz montiert werden, jeweils zehn Stück hintereinander.
Eine Schiebetür soll jede Suite abgrenzen können. Auf einem größeren Monitor kann das Bordprogramm verfolgt werden, der Ton wird über gestellte Kopfhörer empfangen. Der Sitz ist zu einer Liegefläche umklappbar, ein Spiegel ist vorhanden, um sich nach dem Schlafen wieder hübsch zu machen.
A321XLR: American-Kunden können Highspeed-WLAN nutzen
Im Anschluss folgt eine Premium Economy-Klasse mit zwölf Sitzen, von denen auf jeder Seite jeweils zwei nebeneinander montiert sind. Kabelloses Laden soll dort möglich sein.
In der Economy-Klasse gibt es anders als bei Qantas Monitore in der Rückwand des Vorderstuhls, und zwar in 4K-Qualität. Zudem gibt es auch bei American Airlines an jedem Sitz USB-A/USB-C-Ladeanschlüsse. Alle Kunden können über Highspeed-WLAN surfen und bis zu 1500 kostenlose Unterhaltungsinhalte ansehen.
Airbus A321XLR: American Airlines baut deutlich weniger Sitze ein
Die US-Fluggesellschaft will in der Economy-Klasse nur 123 Sitze einbauen, insgesamt sind es also nur 155. Die ersten Strecken dürften zwischen der Ost- und Westküste in den USA mit dem A321XLR angeboten werden.