Hamburg. Forsa hat Hamburger zum Image von 26 bekannten Unternehmen in der Stadt befragt. Wer auf den hinteren Plätzen landet. Die Übersicht.
Die Stadtreinigung und die Drogeriekette Budnikowsky sind die beliebtesten Unternehmen in Hamburg. Das geht zumindest aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervor, die dem Abendblatt vorliegt. Gefragt wurde nach dem Image von 26 bekannten Firmen in der Stadt. „Bitte geben Sie bei jedem Unternehmen an, ob Sie von ihm eine eher gute oder eine eher schlechte Meinung haben“, lautete die Frage.
Die repräsentativ ausgesuchten Hamburgerinnen und Hamburger konnten die Unternehmen auf einer Skala von +5 („Sehr gute Meinung“) und -5 („sehr schlechte Meinung“) bewerten. Die Stadtreinigung und Budni kommen demnach auf einen Wert von + 3,2. Auf Platz 3 liegt Hamburg Wasser. Auf den hinteren Plätzen landen HanseMerkur, DAK, Block-Gruppe, Asklepios-Kliniken und Signal-Iduna mit Werten zwischen +1,2 und +0,7. In den Niederungen finden sich damit also gleich drei Versicherungen.
Umfrage Hamburg: Stadtreinigung und Budni – das sind Hamburgs beliebteste Firmen
Schon vor fünf Jahren hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa nach dem Image bekannter Hamburger Unternehmen gefragt. Wie heute, landete auch 2019 die Stadtreinigung auf Platz 1 – nach Budni war damals nicht gefragt worden. „Müllmänner werden überall hochgeschätzt. Sie tun etwas, das nicht jeder machen möchte, kommen jede Woche und sind im Stadtbild sehr sichtbar“, erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner 2019 das Ergebnis. An der Einschätzung hat sich bis heute nichts geändert.
Güllner findet es „bemerkenswert“, dass das Image der meisten Unternehmen „ziemlich festgefügt ist und sich im Zeitverlauf kaum ändert“. So landeten vor fünf Jahren genauso wie heute das Universitätsklinikum Eppendorf, Airbus, Lufthansa Technik, die Techniker Krankenkasse, Edeka und Fielmann auf Plätzen unterhalb von zehn.
HHLA, Otto, Flughafen – so schneiden sie ab
Im Mittelfeld finden sich neben anderen bekannten Namen unter anderem Beiersdorf, Jungheinrich, Tchibo, die Junge-Bäckerei oder Hapag-Lloyd. Die größten Zuwächse von +0,5 beziehungsweise +0,6 gegenüber der Forsa-Umfrage von vor fünf Jahren erzielten Otto, die HHLA und der Flughafen, die größten Rückgänge verzeichnete mit -0,6 Asklepios.
Interessant ist auch der Blick in die Details der Umfrage. Die größten Unterschiede finden sich zwischen den Anhängern der Linken und denen anderer Parteien. So schneiden private Unternehmen wie die Versicherungen, die Block-Gruppe, Otto, der Flughafen, die Hamburger Sparkasse, Kühne + Nagel oder auch Hapag-Lloyd unter den Wählern der Linken deutlich schlechter ab als unter den Wählern anderer Parteien. So findet sich HanseMerkur unter Linken-Sympathisanten bei einem Wert von -0,1, während alle anderen Parteianhänger das Unternehmen mit zwischen +0,8 und +2,0 positiv bewerten.
Ein anderes Beispiel ist der Flughafen, den Anhänger der Linken mit -0,4 bewerten, während die Anhänger von SPD, Grünen, CDU, AfD und FDP Noten zwischen +0,7 (CDU) und + 2,1 (SPD) vergeben. Die Block-Gruppe mit ihren Steakhäusern wird von Linken negativ bewertet (-0,2), von Anhängern der Grünen aber auch nicht viel besser (+0,1), während sie ansonsten bei Werten zwischen +1,1 und +1,9 landet.
Männer setzen auf technikaffine Unternehmen
Was auch auffällt: Es sind nur die Menschen, die sich politisch bei der Linken verorten, die Unternehmen im Negativbereich einordnen. SPD-, Grünen-, CDU-, AfD- oder FDP-Anhänger vergeben nicht einmal eine Note im Minusbereich. Bei den Linken landen hingegen neben den bereits erwähnten Unternehmen Hapag-Lloyd, die HHLA, Kühne + Nagel, Signal Iduna, Airbus und Hamburgs größter Arbeitgeber, die Asklepios Kliniken, im Minus. Blickt man auf die Wähler der AfD, haben Staatsunternehmen wie die Stadtreinigung, Stromnetz Hamburg oder die Hochbahn ein schlechteres Image als beim Durchschnitt der Hamburger.
Die Unterschiede zwischen den Altersgruppen sind gering. Bei Beiersdorf, DAK, Fielmann oder Hapag-Lloyd ist das Image bei den Älteren etwas besser als bei den Jüngeren, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. Schaut man auf die Bewertungen in der Gruppe der Männer, schneiden technikaffine Firmen überdurchschnittlich ab. Lufthansa Technik, Airbus, Hochbahn oder Hamburg-Wasser bekommen von Männern bessere Bewertungen als von Frauen. Die wiederum geben zum Beispiel Budni, der Haspa oder Tchibo deutlich bessere Noten als die Männer es tun.
Umfrage Hamburg: Budni-Chef darf sich freuen
„Das ist eins der größtmöglichen Komplimente unserer Kunden für unser Unternehmen. Ich bedanke mich herzlich bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Die haben das für uns möglich gemacht. Sie versuchen jeden Tag, manchmal auch unter schwierigsten Umständen, für die Kunden das Beste zu geben“, sagte Budni-Chef Christoph Wöhlke zum Ausgang der Umfrage. Die Stadtreinigung sprach von „wirklich tollen Neuigkeiten. Ein größeres Kompliment können wir als Dienstleisterin für alle Hamburger und Hamburgerinnen nicht bekommen“, sagt der Geschäftsführer der Stadtreinigung, Rüdiger Siechau. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Titel verteidigen konnten und gratulieren den Kolleginnen und Kollegen von Budni zu dieser wertvollen Auszeichnung.“
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Forsa hatte Ende Oktober 1017 repräsentativ ausgewählte Hamburgerinnen und Hamburger online nach dem Image der Unternehmen befragt.