Hamburg. Im Auftrag des Abendblattes ermittelten die Meinungsforscher auch: Die HSH Nordbank hat das schlechteste Image.
Unter den fünf bei den Bürgern beliebtesten Hamburger Betrieben ist nur ein privates Unternehmen: Der Nivea-Hersteller Beiersdorf auf Rang vier. An der Spitze rangieren die Stadtreinigung und das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), beides städtische Firmen, gefolgt von der Techniker Krankenkasse (TK).
Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 1002 Hamburgern im Auftrag des Abendblatts. Sie stuften zwischen Ende Juli und Anfang August 16 von den Forschern ausgewählte Betriebe anhand einer Skala von plus fünf („sehr gute Meinung“) bis minus fünf („sehr schlechte Meinung“) ein. Nach dem Image von 15 dieser ausgewählten Betriebe hatte das Institut vor vier Jahren schon einmal gefragt.
Die meisten haben sich verschlechtert
Dabei fällt auf: „Bei den meisten Hamburger Unternehmen hat sich das Image im Vergleich zu 2014 verschlechtert“, sagt Forsa-Geschäftsführer Manfred Güllner (Foto). Besonders ausgeprägt ist das beim Schlusslicht der Liste, der HSH Nordbank. Die Landesbank rutschte um 1,1 Punkte ab. Zwar wurde nicht nach den Gründen gefragt, aber die jahrelangen Skandale und der Jobabbau dürften eine Rolle gespielt haben. Ebenfalls deutlich eingetrübt hat sich das Ansehen des Flughafens Hamburg, der mit langen Wartezeiten aufs Gepäck und mehr späten Starts und Landungen in der Kritik stand und steht, und den Asklepios Kliniken. Nur vier der Betriebe, nach denen 2014 auch schon gefragt wurde, stiegen in der Beliebtheit. In stärkerem Maße gelang das nur der Stadtreinigung, die auch vor vier Jahren schon in der Spitzengruppe rangierte. Alle vier Firmen, die ihre Bewertung seitdem verbesserten, haben 2017 die Zahl ihrer Mitarbeiter in Hamburg ausgeweitet.
Bei der aktuellen Image-Einstufung werden Beiersdorf und die Hochbahn von Männern jeweils um 0,4 Punkte höher geschätzt als von Frauen. Der Messe sowie dem Strom- und Gasversorger Vattenfall geht es genau umgekehrt – sie sind bei Frauen um je 0,4 Punkte beliebter als bei Männern.
Die älteren Menschen bewerten milder
Auch in Abhängigkeit vom Alter der Befragten fällt die Image-Rangliste unterschiedlich aus. Generell lässt sich erkennen: „Ältere Hamburger bewerten einige, aber nicht alle Unternehmen etwas besser als die anderen Altersgruppen“, sagt Güllner. Besonders groß sind die Differenzen zwischen Alt und Jung bei Beiersdorf und der Hamburger Sparkasse. Während Hamburger, die mindestens 60 Jahre alt sind, den Kosmetikhersteller recht gut bewerten (plus 2,8), ist sein Ansehen bei den 18- bis 29-Jährigen eher mäßig (plus 1,4). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Haspa (plus 2,0 gegenüber plus 1,1). Der Flughafen hingegen wird von jungen Einwohnern mehr geschätzt (plus 2,5) als von Senioren (plus 1,4).
Eine klare Tendenz ergibt sich auch bei der Auswertung der Antworten nach der Art der Erwerbstätigkeit der Befragten. „Aus der Sicht von Selbstständigen kommen die meisten Unternehmen teils sogar deutlich schlechter weg als im Urteil von Arbeitern, Angestellten und Beamten“, sagt Güllner. So geben die Selbstständigen Vattenfall 0,7 Image-Punkte weniger als die Gesamtheit der Befragten, die Haspa und die TK werden um jeweils 0,5 Punkte negativer eingestuft. Außerdem fällt auf: Beamte mögen das UKE leicht überdurchschnittlich gern, sehen den privaten Wettbewerber Asklepios dafür aber wesentlich kritischer – um immerhin 0,6 Punkte – als die nicht beamteten Hamburger.
Im Städtevergleich sieht die Hochbahn gut aus
Die Meinungsforscher von Forsa haben für ihre Studie auch die Image-Werte einiger Unternehmen mit jeweils entsprechenden Anbietern in den fünf Städten Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln und Dortmund. Eines der Ergebnisse lautet Güllner: „Die Hamburger sind mit der Hochbahn zufriedener als die Bürger anderer Städte mit ihren Verkehrsbetrieben.“ Dafür habe die Messe in Hamburg bei der hiesigen Bevölkerung ein schlechteres Image als die jeweiligen Messe-Betriebe in Frankfurt, Köln, Berlin und Dortmund beim dortigen Publikum. Ihren eigenen Flughafen finden die Frankfurter und die Kölner gut (plus 2,2 beziehungsweise plus 2,1). Dagegen geben die Berliner ihrer Flughafengesellschaft eine der schlechtesten Image-Einstufungen (minus 3,5) der gesamten Studie.