Hamburg. Betriebe machen früher Schluss und treten schichtübergreifend in den Ausstand. Hamburg wird zum Schwerpunkt des Tarifkonflikts im Norden.
Der Tarifkonflikt in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie spitzt sich zu. Für diesen Dienstag (5. November) hat die IG Metall Küste wieder zahlreiche Warnstreiks in Hamburg und dem Umland angekündigt. Auch der Flugzeughersteller Airbus ist erneut betroffen. In diesem Fall sind die Beschäftigten des Standorts Stade zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Beim Luftfahrtzulieferer Diehl Aviation wird an beiden Standorten, auf Finkenwerder und am Dradenauhafen, die bis 13.15 Uhr laufende Schicht um zwei Stunden verkürzt. Die Beschäftigten sollen um 11.15 Uhr in den Streik treten und an einer Kundgebung vor dem Werkstor teilnehmen.
Tarifkonflikt in der Metallindustrie spitzt sich in Hamburg zu
Zusätzlichen Druck macht das Personal beim Stahlhersteller ArcelorMittal: Hier wird erstmals schichtübergreifend in den Warnstreik getreten. Nachtschicht und Frühschicht nehmen gemeinsam ab 5 Uhr morgens an einer Kundgebung vor dem Werkstor teil. Auch der Getriebespezialist ZAE Antriebssysteme soll bestreikt werden. In Flensburg und Nordniedersachsen schließen sich weitere Betriebe dem Arbeitskampf an.
Die IG Metall Küste hatte nach dem Auslaufen der Friedenspflicht Anfang vergangener Woche mit Warnstreiks reagiert. Seitdem kommt es immer wieder zu Arbeitsniederlegungen im ganzen Norden, an denen sich schon mehr als 23.000 Beschäftigte beteiligt haben.
Warnstreiks: Was die IG Metall Küste fordert
Auch eine dritte Verhandlungsrunde am Dienstag vergangener Woche war ohne Ergebnis geblieben. Die IG Metall Küste fordert sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die rund 133.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden.
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Der Verband der Arbeitgeber, Nordmetall, bietet eine Anhebung der Entgelte zum 1. Juli 2025 um 1,7 Prozent und um weitere 1,9 Prozent zum 1. Juli des Folgejahres. Der Tarifvertrag soll ihrer Meinung nach eine Laufzeit von insgesamt 27 Monaten haben.