Hamburg. Keine Einigung mit Arbeitgebern in Verhandlungen. Weitere Warnstreiks bei vielen Betrieben. Auch Airbus in Hamburg ist wieder betroffen.

Die IG Metall Küste will den Arbeitskampf in der Tarifauseinandersetzung der rund 130.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie ausweiten. Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde mit der Arbeitgeberseite am Dienstag in Kiel ohne Ergebnis geblieben war, kündigte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, weitere Warnstreiks an. „Wir werden jetzt den Druck erhöhen“, sagte er nach knapp fünfstündigen Gesprächen mit den Arbeitgebervertretern von Nordmetall.

Warnstreiks: IG Metall Küste erhöht Druck beim Arbeitskampf im Norden

„Wir werden die bereits geplanten Aktionen so durchführen und weitere überlegen.“ So soll in der kommenden Woche ein Küstenaktionstag durchgeführt werden. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde war es nach dem Auslaufen der Friedenspflicht in der Nacht in zahlreichen norddeutschen Betrieben zu Warnstreiks gekommen, darunter bei Airbus in Hamburg, wo die Produktion für eine Stunde ausgesetzt wurde.

„Unsere Warnstreiks sind ein voller Erfolg“, sagte Friedrich. Nachdem in der Nacht bereits rund 2000 Beschäftigte in 17 Firmen in den Warnstreik getreten seien, hätten tagsüber weitere 5000 Metallarbeiter ihre Arbeit niedergelegt.

Airbus: Weitere Streiks auch in Hamburg an diesem Mittwoch erwartet

Ein Schwerpunkt der Proteste am morgigen Mittwoch ist Bremen, wo sich die Nachtschichten von Mercedes-Benz, Grammer System und Lear Corporation an den Warnstreiks beteiligen. Tagsüber sind dann Arbeitsniederlegungen mit Kundgebungen der Betriebe am Airbus-Standort, von Thermo Fisher Scientific, Gestra sowie ZF Aftermarket geplant.

Auch in Hamburg wird am Mittwoch wieder gestreikt, unter anderem bei Airbus und tk Elevator.

Zum Stand der Verhandlungen sagte Friedrich: „Wir bewegen uns in Trippelschritten voran.“ Die Verhandlungsführerin von Nordmetall, Lena Ströbele, sagte, man komme langsam voran. „Wichtig ist, dass beide Seiten sich auf eine gemeinsame Einschätzung der Lage verständigen – nämlich darauf, was für die Betriebe angesichts der wirtschaftlichen Situation überhaupt machbar ist.“

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Ein neues Angebot legte Nordmetall indes nicht vor. Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld auf 12 Monate sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden und dual Studierenden. Die Arbeitgeber bieten erst nach neun Nullmonaten eine Entgelterhöhung um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten an.