Harburg. Mitarbeiter von „Brenntag“ in Harburg fordern faire Arbeitsbedingungen. Protest am frühen Morgen vor Werkstor des Chemie-Unternehmens.


Einsatz am frühen Dienstagmorgen: Noch vor Schichtbeginn gegen 5.30 Uhr haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brenntag GmbH in Hamburg-Harburg öffentlich gezeigt, wie unzufrieden sie sind. Vor dem Werkstor in der Hannoverschen Straße versammelten sich rund 50 Kolleginnen und Kollegen, was etwa 80 Prozent der Belegschaft am Standort Harburg entspricht. Ihre Forderung: Sie wollen nach einem Haustarifvertrag entlohnt werden.

Mit Bannern und Plakaten machten sie auf ihr Anliegen aufmerksam. Bislang war nach Auskunft der Gewerkschaft IGBCE die Geschäftsführung allerdings nicht zu Gesprächen über einen Tarifvertrag bereit. Die Protestaktion wurde von der Gewerkschaft organisiert.

Protest in Harburg: „Brenntag ist ein DAX-notierter Konzern ohne Tarifvertrag!“

Tobias von Pein, IGBCE-Gewerkschaftssekretär: „Brenntag ist ein DAX-notierter Konzern ohne Tarifvertrag – das wollen und müssen wir ändern. Die Facharbeiterinnen und Facharbeiter bei Brenntag sollen zu den gleichen Bedingungen arbeiten können wie Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren Unternehmen. Dabei orientieren wir uns am Chemietarifvertrag.“

Da aktuell kein Tarifvertrag und damit keine Tarifbindung vorliegt, besteht auch keine Friedenspflicht. Weitere mögliche Schritte können daher einen Arbeitskampf beinhalten.

Brenntag ist Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen

Brenntag ist der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen. Der Konzern betreibt ein Netzwerk aus mehr als 600 Standorten in 72 Ländern. Der Hauptsitz der Brenntag GmbH ist Essen.

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Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung haben sieben der 40 Unternehmen im Deutschen Aktien-Index (DAX) keinen Tarifvertrag, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte.