Hamburg. Neues Flaggschiff „Hamburg Express“ von Hapag-Lloyd fährt mit LNG. Laut dem Nabu ist der Treibhausgaseffekt 30-mal größer als der von CO2.
Großer Auftrieb am Containerterminal Burchardkai der HHLA am Montag: Dann tauft die Traditionsreederei Hapag-Lloyd mit vielen Gästen ihren neuen, rund 400 Meter langen Megafrachter „Hamburg Express“. Aber schon bevor das neue Containerschiff seine Weihe erhalten hat, gibt es Diskussionen: Dabei geht es um den Antrieb.
Obgleich das neue Schiff aus Klimaschutzgründen auf das schädliche Schweröl als Treibstoff verzichtet, haben Naturschützer ihre Bedenken. Denn die „Hamburg Express“ tankt Flüssigerdgas (LNG). Zwar enthält LNG keinen Schwefel und reduziert bei der Verbrennung die Anteile von Feinstaub, Ruß und Stickoxiden um rund 80 Prozent. Doch LNG sei Methan und der Einfluss als Treibhausgas über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 30-mal größer als der von CO2, sagt Malte Siegert, Vorsitzender und Schifffahrtsexperte des Naturschutzbundes (Nabu) Hamburg.
Hafen Hamburg: Taufe des neuen Megafrachters – Umweltschützer üben Kritik
„Besonders bei der Exploration, in der Versorgungskette, aber auch bei der Verbrennung von fossilem LNG im Motor entsteht erheblicher Methanschlupf, der den Treibhauseffekt beschleunigt, jedoch kaum dokumentiert oder gemessen wird“, sagt Siegert. „Grundsätzlich hätten wir uns deshalb gewünscht, dass Hapag-Lloyd für seine Flotte stärker auf synthetisches Methanol als zukünftigen Kraftstoff gesetzt hätte.“
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2043 ist für die Nutzung von fossilem LNG zur Bebunkerung der „Hamburg Express“ sowieso Schluss. Ab 2030 müssen die Reedereien bereits einen Anteil von zwei Prozent Kraftstoff aus nicht fossilen Quellen beimischen, der dann im Laufe der Jahre ansteigt. Das kann Bio-Methan, beispielsweise aus der Landwirtschaft, oder eMethan, aber auch eMethanol oder eAmmoniak auf Basis von grünem Wasserstoff sein.
Taufe der „Hamburg Express“: Was der Nabu jetzt fordert
Siegert fordert deshalb: „Das Signal der Reederei sollte sein, schon vor 2030 einen deutlichen Anteil von Bio- oder eMethan beizumischen, um die Ambitionen einer deutschen Reederei mit Sitz in Hamburg für mehr Klimaschutz zu unterstreichen.“