Hamburg. Alles wird teurer? Experten wollen wissen, wie sich die Preise wirklich entwickeln. Wofür das wichtig ist und wie man teilnehmen kann.
Gefühlt wird ja ständig alles teuer. Gab es das halbe Pfund Butter vor einem Jahr noch für 1,39 Euro, verkaufen Markenhersteller jetzt schon 2,99 Euro als Schnäppchenpreis. In der Müslipackung sind 20 Prozent weniger drin, und kurz vor Weihnachten explodieren auch noch die Preise für Schokolade. Doch inwiefern stimmt diese gefühlte Wahrnehmung mit der Realität überein? Schließlich sind andere Kosten, etwa für Sprit und Energie, im vergangenen Jahr wieder gesunken. Daher will das Statistikamt Nord es jetzt genau wissen.
Gesucht werden Haushalte aus Hamburg und Schleswig-Holstein, die freiwillig an der Erhebung „Laufende Wirtschaftsrechnungen“ teilnehmen möchten. Die Aufgabe lautet, einen Monat lang die täglichen Einnahmen und Ausgaben zu dokumentieren. Dafür gibt es eine Prämie von 70 Euro, so das Statistikamt Nord. Wer über einen Zeitraum von vier Jahren, also von 2024 bis 2027, regelmäßig einmal jährlich an dieser Erhebung teilnimmt, kann sich also bis zu 280 Euro dazuverdienen.
280 Euro zu verdienen: Statistikamt sucht Hamburger Haushalte
Mithilfe der „Laufenden Wirtschaftsrechnungen“ solle ermittelt werden, wie sich beispielsweise die Miet- und Energiekosten der Haushalte in den letzten Jahren entwickelt haben, so das Statistikamt. So hätten sich die monatlichen durchschnittlichen Konsumausgaben privater Haushalte in Deutschland für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung im Jahr 2017 auf 897 Euro belaufen, während sie 2022 schon bei 1025 Euro lagen. Dies habe einer Erhöhung um 14,3 Prozent entsprochen.
Diese Erkenntnisse hätten große Bedeutung für die amtliche Preisstatistik und dienten als Grundlage für die Ermittlung von Verbraucherpreisindizes. Die Daten würden aber auch von Ministerien für die Planung der Wirtschafts- und Sozialpolitik, von Forschungsinstituten für Untersuchungen zu Lebensbedingungen und von Unternehmen für Analysen des Verbraucherverhaltens privater Haushalte genutzt. Rechtsgrundlage ist das „Gesetz über die Statistik der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte“, die Geheimhaltung und Anonymisierung der Daten ist ebenfalls gesetzlich geregelt.
280 Euro zu verdienen: So können Haushalte teilnehmen
Laut Statistikamt Nord kann jeder Haushalt bei der Erhebung mitmachen, egal ob gering- oder gut verdienend, ob Ein- oder Mehrpersonenhaushalt. Besonders gesucht würden aber Mehrpersonenhaushalte und solche, die beruflich eine selbstständige Tätigkeit ausüben. Die Teilnahme kann in Papierform erfolgen, bequemer sei es aber über eine Web- oder Smartphone-App.
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Weitergehende Informationen einschließlich der Hinweise zum Datenschutz stellen die Statistikämter unter www.lwr.de zur Verfügung. Unter dieser Internetadresse sei auch ab sofort die Anmeldung für die Teilnahme an der Erhebung möglich. Alternativ könne diese auch per E-Mail an lwr@statistik-nord.de gesendet werden.