Hamburg. Hafenkonzern hebt Gewinnprognose an. Investitionen aber rückläufig. Weshalb viele herumstehende Container gut für das Geschäft sind.
Hamburgs größter Hafenkonzern HHLA kommt aufgrund eines starken Anstiegs der Transportmengen besser durchs Geschäftsjahr als erwartet. Trotz der globalen Herausforderungen wie der anhaltenden Konjunkturschwäche in Deutschland, dem militärischen Konflikt im Nahen Osten mit seinen Auswirkungen auf die Seewege sowie dem Krieg in der Ukraine verzeichnete die Hamburger Hafen und Logistik AG in den ersten neun Monaten 2024 Anstiege bei Umsatz und Gewinn – und zwar deutlicher als erwartet.
Hafen Hamburg: HHLA verdient wegen steigender Containertransporte mehr Geld
Während der Containerumschlag nur leicht wachse, werde mit einem deutlichen Anstieg der Containertransporte gerechnet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Da die Eröse im Bahnverkehr steigen, würde auch der Umsatz deutlich zulegen.
Neben den Containertransporten seien auch die Lagergelderlöse angestiegen, weil Container länger auf den Hamburger Terminals verweilten, teilte die HHLA mit. Ging das Unternehmen über alle Sparten bisher von einem Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 85 Bis 115 Millionen Euro fürs Gesamtjahr aus, erwartet es nun 125 bis 145 erwartet es nun 125 bis 145 Millionen Euro.
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Die längere Verweildauer der Container auf den Terminals ist zuletzt scharf von den Hamburger Spediteuren beklagt worden. Sie kritisieren extrem lange Wartezeiten bei der Abholung und Anlieferung der Stahlboxen auf den Terminals. Die HHLA verdiene daran sogar noch, weil die die Lagergelder, die das Unternehmen für die Standzeit der Container nimmt, höher ausfielen.
Aufgrund der Verschiebung von Projekten würden die erwarteten Investitionen in 2024 mit 325 bis 375 Millionen Euro geringer ausfallen als erwartet, teilte die HHLA mit. Bisher hatte sie 400 bis 450 Millionen Euro angekündigt.