Hamburg. Welthafenkonferenz tagt in Hamburg. Welche Prominenten zu den 1000 Teilnehmern gehören und was der MSC-Chef zum HHLA-Deal sagt.
Erstmals seit fast zehn Jahren findet in Hamburg in dieser Woche wieder eine Welthafenkonferenz statt. Hafenmanager aus aller Welt diskutieren dabei mit internationalen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft über die neuen Herausforderungen wie Klimawandel und Automatisierung, vor denen die Schifffahrt steht. Weiterer Schwerpunkt sollen die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Häfen sein – in China waren sie zeitweise sogar geschlossen.
Den Anfang machten am Montagnachmittag mehrere Reeder und Hafenmanager, die im Rahmen der internationalen Nachhaltigkeitskonferenz im Rathaus eine Erklärung unterschrieben, in der sie sich zum Klimaschutz verpflichteten. So sollen sogenannte grüne Korridore für die Schifffahrt geschaffen werden, spezielle Schifffahrtsrouten, die ohne CO2-Ausstoß befahren werden.
Spitzentreffen im Rathaus: Reeder verpflichten sich zu Klimaschutz
Zu den Unterzeichnern gehören neben dem Geschäftsführer der Hamburg Port Authority, Jens Meier, der Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen, die Deutschland-Chefin der Reederei CMA CGM, Mirja Nibbe, und die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath. Auch die Häfen von Tanger, Barcelona, Yokohama und Los Angeles traten der Erklärung bei.
Zu den Unterzeichnern gehörte auch der Vorstandschef der Schweizer Reederei MSC, Soren Toft. Er zeigte sich erfreut über die Freigabe des umstrittenen HHLA-Deals durch die EU-Kommission. Dem NDR-Sender 90,3 sagte Toft, er gehe davon aus, dass als Letztes auch die Ukraine der Transaktion zustimmen werde, wo die HHLA ein eigenes Containerterminal hat.
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard wird Konferenz eröffnen
In drei bis vier Wochen werde der Deal abgeschlossen sein. „Und dann sind wir Partner von der HHLA, und darüber freuen wir uns.“ MSC habe in den vergangenen zwölf Monaten gezeigt, dass die Ladungsströme in Hamburg „gewaltig“ gewachsen seien, sagte der MSC-Chef dem Radiosender. So habe MSC zwei Liniendienste nach Hamburg verlegt.
Zur Eröffnung der Welthafenkonferenz am Dienstag im CCH werden knapp Tausend Teilnehmer erwartet, darunter Vertreter aus mehr als 40 Destinationen. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) wird die Konferenz eröffnen und am Mittwoch auch einen Vortrag halten. Es geht um die Einrichtung von Produktions- und Vertriebszentren für neue, kohlenstoffarme und -freie Kraftstoffe in Häfen. Leonhard wird erläutern, welche Projekte Hamburg dabei verfolgt. Zuvor wird der Präsident der weltweiten Schifffahrtsorganisation der UNO, Arsenio Dominguez, zu den Delegierten sprechen. Auch MSC-Chef Soren Toft hält eine Rede.
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Als globale Interessenvertretung der Seehäfen wurde die International Association of Ports and Harbors (IAPH) am 7. November 1955 in Los Angeles, USA, gegründet. Beteiligt waren etwa 100 Delegierte von 38 Häfen und maritimen Vereinigungen aus 14 Ländern. Die Organisation hat ihren Sitz in Tokio, Japan.
In den zurückliegenden fünf Jahrzehnten entwickelte sich die IAPH zu einem weltweit agierenden Verband, der mehr als 200 Häfen aus 90 Nationen repräsentiert. In den Mitgliedshäfen werden rund 60 Prozent des gesamten Seehandels und annähernd 80 Prozent des weltweiten Containerumschlags abgewickelt. Präsident der IAPH ist der langjährige Geschäftsführer der Hamburg Port Authority, Jens Meier.