Hamburg. Milliarden-Deal des Immobilienkonzerns Vonovia betrifft mehrere Einrichtungen in der Stadt. Welche das sind und wie es jetzt weitergeht.
Wenn in einer weit verzeigten Branche wie der Immobilienwirtschaft ein Akteur ein großes Rad dreht, kommen in der Regel anderswo mehrere kleine in Bewegung. So auch bei diesem Deal: Weil Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia mit Sitz in Bochum Geld braucht, bekommen drei Hamburger Pflegeheime einen neuen Besitzer.
Vonovia macht schon länger mit dem Verkauf großer Wohnungs- und Immobilienpakete Schlagzeilen. Wie der Konzern nun mitteilte, habe man „weitere 1,8 Milliarden Euro an Liquidität hinzugewonnen“. Mehr als 300 Millionen davon entfallen auf den Pflegeheimbetreiber Katharinenhof, den die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen an einen Fonds verkauft, der von dem im Pflegebereich tätigen Unternehmen Civitas Investment Management aufgelegt wurde.
Katharinenhof-Heime bekommen neuen Betreiber
Wie Civitas und Vonovia mitteilten, übernehme den Betrieb sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Katharinenhof-Einrichtungen wiederum die Alloheim-Gruppe. Das bestätigte Katharinenhof auf seiner Homepage: „Die Alloheim-Gruppe, der größte private Träger stationärer und ambulanter Pflegedienstleister in Deutschland, wird unsere 27 Katharinenhof-Betriebe voraussichtlich zum 1. Januar 2025 übernehmen“, so die Mitteilung.
In der heißt es weiter: „Grundsätzlich bleibt aber erst einmal alles beim Alten. Weder heute noch in den nächsten Wochen und Monaten wird sich etwas ändern.“ In Hamburg betreibt Katharinenhof drei Einrichtungen: Der „Katharinenhof an der Mühlenau“ in Eidelstedt bietet Service-Wohnen, vollstationäre Pflege, einen ambulanten Pflegedienst und ein Physiotherapiezentrum unter einem Dach. Der „Katharinenhof zum Husaren“ in Marienthal ist auf stationäre Pflege für Menschen jeden Alters spezialisiert. Und der „Katharinenhof am Hirschpark“ in Blankenese bezeichnet sich als „gehobenes Pflegeheim im Hamburger Westen“.
Pflegen & Wohnen: Vonovia will Teile des Besitzers abgeben
Ebenfalls im Hamburger Einzugsgebiet liegt zudem das Alten- und Pflegeheim „Katharinenhof am schwarzen Berg“ in Stade. Wie das Unternehmen mit Sitz in Berlin weiter mitteilte, solle „auch langfristig die Marke Katharinenhof erhalten bleiben“. Die Übernahme durch Alloheim bringe „starke Investitionen in unsere Gebäude“ mit sich.
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Etwas offener ist dagegen die Zukunft von Hamburgs größtem Pflegebetreiber Pflegen & Wohnen. Dieser gehört ebenfalls zur Deutsche Wohnen, wird in den Mitteilungen zu dem aktuellen Immobiliendeal aber nicht erwähnt. Allerdings kündigte Vonovia an, eine weitere Milliarde erlösen zu wollen, indem 20 Prozent der Anteile an der Deutsche Wohnen in eine neue Gesellschaft eingebracht werden, die Vonovia gemeinsam mit der Investmentfirma Apollo halten will.