Hamburg. Lufthansa Technik soll nun den letzten Riesen-Airbus wieder fit machen. Welche Arbeiten anstehen dürften, welche Ziele angeflogen werden.

Das Comeback ist komplett: Lufthansa hat nun auch den achten und letzten verbliebenen A380 reaktiviert. Am vergangenen Freitag hob das größte Passagierflugzeug der Welt mit dem Kennzeichen D-AIMA aus dem spanischen Teruel ab. Dort war es während der Corona-Krise zum Langzeitparken (Storage) abgestellt worden – vor mehr als vier Jahren.

Am Sonntag ist der Riesen-Airbus von Frankfurt in Richtung Philippinen aufgebrochen. Laut dem Onlineportal Flightradar24 startete die Maschine um 6.07 Uhr und setzte nach knapp 13 Stunden Flugzeit um 1.05 Uhr Ortszeit in Manila auf. Dort wird der Flieger bei Lufthansa Technik fit für den operativen Einsatz gemacht.

Riesen-Airbus: Das Comeback ist perfekt – Lufthansa reaktiviert letzte A380-Maschine

Die Überholung werde voraussichtlich bis Anfang kommenden Jahres dauern, sagte eine Lufthansa-Sprecherin auf Anfrage. In Manila befindet sich derzeit auch der siebte Kranich-A380 mit der Kennung D-AIMB. „Geplant ist, dass dieser Ende der kommenden Woche nach Frankfurt überführt wird“, sagte die Sprecherin. Für die ersten Flüge mit Passagieren vom A380-Drehkreuz München aus stehe noch kein Termin fest.

Welche Arbeiten in Manila erfolgen, ließ das Unternehmen offen. Da der Flieger 15 Jahre alt ist, dürfte wie schon bei anderen A380-Maschinen der Lufthansa-Flotte der Zwölf-Jahres-Check anstehen. „Der Zwölf-Jahres-Check an einem A380 ist das komplexeste Ereignis, das wir an einem kommerziellen Flugzeug durchführen“, hatte Rainer Janke, verantwortlich für Marketing und Sales bei Lufthansa Technik auf den Philippinen, im März im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt. Um die 100 Tage werden dafür veranschlagt.

Lufthansa Technik macht die A380-Checks für mehrere Airlines

Dabei werden zunächst alle Flüssigkeiten aus der Maschine gelassen. Das Fahrwerk wird ausgetauscht, zur Überprüfung zu Lufthansa Technik nach London geschickt und aufgearbeitet. Dafür kommt in der Zwischenzeit ein bereits überholtes Fahrwerk unter die D-AIMA. In der Kabine kommen alle rund 500 Sitze, die Bordküchen, Wascheinheiten und Handgepäckfächer raus. Die Triebwerke werden demontiert, um die Motoraufhängungen zu kontrollieren.

Mehrere Lufthansa-A380-Maschinen waren für diesen Check schon in Manila. Aber auch Emirates, British Airways und Korean Air lassen den Riesen-Airbus dort wieder flottmachen.

Airbus A380 – diese Ziele fliegt Lufthansa im Winter an

Lufthansa hatte einst 14 A380 in der Flotte. Die Kranich-Linie wollte das Riesenflugzeug eigentlich ausmustern. Sechs Exemplare wurden zwischenzeitlich an den Hersteller Airbus zurückgegeben und dienten als Ersatzteilspender. Derzeit hat die Kranich-Linie sechs A380 im Einsatz. Von München aus geht es im Sommer nach Delhi, Los Angeles, Boston, Washington und zum New Yorker John F. Kennedy Airport.

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Im kommenden Winter fallen die Ziele an der US-Ostküste aus dem Programm. Im Vergleich zum Vorwinter kommt Delhi neu ins Angebot. Los Angeles und Bangkok bleiben die weiteren Ziele, die auch im Winter 2023/24 bereits mit dem Vierstrahler angesteuert worden waren. Auf der Los-Angeles-Strecke wird zudem wegen geringerer Nachfrage vom 8. Januar bis 28. Februar 2025 statt des A380 der kleinere A350-900 eingesetzt werden.