Hamburg. Kranich-Linie dünnt Flugplan im kommenden Winter aus und plant weniger Riesen-Airbusse fest ein. Wohin es geht, was Tickets kosten.
Ob bei Pilotinnen, Stewards oder Passagieren – der A380 erfreut sich großer Beliebtheit. Das ist bei der Lufthansa, die eigentlich schon das Aus für das größte Passagierflugzeug der Welt besiegelt hatte, nicht anders. Allerdings wird die Kranich-Linie im kommenden Winterflugplan weniger Exemplare des Riesen-Airbusses fest einplanen und die Zahl der Ziele reduzieren.
Im derzeitigen Sommerflugplan sind sechs Exemplare im Einsatz, die alle vom Flughafen München aus operieren. Fünf von ihnen sind fest in der Rotation eingeplant, ein A380 wird als Reserve vorgehalten. Das wird sich bald ändern.
Riesen-Airbus: Mit dem A380 in die Ferne – diese Ziele fliegt Lufthansa an
Im Winterflugplan 2024/25, der mit der Zeitumstellung am 27. Oktober beginnt, sollen nur noch vier der Riesen-Airbus-Jets fest eingeplant werden. Zwei dienen als Reserve, um den operativen Betrieb stabil zu halten, sagte eine Lufthansa-Sprecherin auf Anfrage. Die Airlines dünnen im Winter den Flugplan aus, weil die Nachfrage der Passagiere geringer ist. Entsprechend wird die Lufthansa auf einigen Zielen wieder kleinere Flugzeuge einplanen.
In diesem Sommer fliegt die Kranich-Linie mit dem A380 von München aus nach Delhi, Los Angeles, Boston, Washington und zum New Yorker John F. Kennedy-Airport. Im kommenden Winter fallen die Ziele an der US-Ostküste aus dem Programm.
A380: Lufthansa fliegt im kommenden Winter ein Ziel mehr direkt an
Im Vergleich zum Vorwinter kommt Delhi neu ins Angebot. Los Angeles und Bangkok bleiben die weiteren Ziele, die auch im Winter 2023/24 bereits mit dem Vierstrahler angesteuert worden waren. Die Ausnahme: Auf der Los-Angeles-Strecke wird wegen geringerer Nachfrage vom 8. Januar bis 28. Februar 2025 statt des A380 der kleinere A350-900 eingesetzt werden.
Wer Anfang November die A380-Verbindung nach Los Angeles nutzen möchte, muss in der Economy-Klasse mit rund 1700 Euro pro Ticket rechnen. Nach Bangkok wurden bei der Stichprobe unserer Redaktion auf der Lufthansa-Homepage rund 1200 Euro fällig, nach Delhi rund 850 Euro.
Lufthansa will zwei weitere A380 für den Sommer 2025 fit machen
Die Flüge zu den drei Winterzielen dauerten deutlich länger als Trips an die US-Atlantikküste und seien richtige Langstrecken, sodass vier A380 dafür ideal seien, sagte die Sprecherin und ergänzte: „Alle sechs A380 bleiben in München und kommen zum Einsatz.“ Die Airbus-Jets rotieren also, ein Stilllegen einzelner Flieger gibt es nicht.
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Im Gegenteil: Auch die beiden letzten bei der Lufthansa verbliebenen A380 sollen aus dem Langzeitparken geholt und für den Sommer 2025 wieder fit gemacht werden. Zur Lufthansa gehörten einst 14 A380. Sechs davon wurden vor einiger Zeit an den Hersteller zurückgegeben.
Airbus-Flugzeugchef hatte Fertigungscomeback für A380 nicht ausgeschlossen
Airbus hatte das Produktionsaus für den A380 beschlossen und die letzte jemals gebaute Maschine Ende Dezember 2021 an den Hauptkunden Emirates ausgeliefert. Ein Fertigungscomeback hatte sich Airbus-Flugzeugspartenchef Christian Scherer zuletzt offen gelassen: „In der Industrie ist nie etwas ausgeschlossen.“