Hamburg. Neun Fluglinien setzen den Vierstrahler derzeit zu mehr als 50 Zielen weltweit ein. Wohin es geht, was Tickets ab Deutschland kosten.

Das größte Passagierflugzeug der Welt ist bei vielen Passagieren äußerst beliebt. Es gibt den Slogan „I love A380“ auf Bechern, Mützen, T-Shirts und Babystramplern zu kaufen. Der Riesen-Airbus hat sogar eigene Fanclubs. Das liegt zum einen an der schieren Größe. Auf 550 Quadratmetern „Wohnfläche“ in der Kabine haben bis zu 853 Passagiere Platz.

Meist bestuhlen die Fluggesellschaften die knapp 73 Meter lange Maschine aber nur mit rund 500 Sitzen. So eng wie in anderen Fliegern wirkt es daher nicht. Zudem erscheint die „Königin der Lüfte“ mit ihrer Spannweite von 79,80 Metern und ihren vier Triebwerken majestätisch – aber wo fliegt sie heute eigentlich hin?

Airbus A380 – auf diesen Routen fliegt das Riesenflugzeug

Bei vielen Airlines feierte der A380 nach der Corona-Krise ein überraschendes Comeback. Eigentlich war er wegen seines großen Kerosindurstes häufig schon auf dem Abstellgleis. Aber mittlerweile fliegen wieder neun Fluglinien mit dem Riesen-Airbus und sind mit ihm auf allen Kontinenten unterwegs, ein Start-up steht in den Startlöchern.

Letzte Auslieferung an Emirates: Im Dezember 2021 steht der letzte, jemals gebaute A380 bei Airbus auf Finkenwerder.
Letzte Auslieferung an Emirates: Im Dezember 2021 steht der letzte, jemals gebaute A380 bei Airbus auf Finkenwerder. © picture alliance/dpa | Christian Charisius

Platzhirsch ist und bleibt Emirates. Die arabische Fluglinie ist mit Abstand der größte Abnehmer des A380 und betreibt derzeit 116 dieser Flieger, die in Toulouse weitgehend endmontiert, aber alle in Hamburg an die arabische Fluglinie ausgeliefert wurden. Letztmals nach dem von Airbus verkündeten Produktionsaus im Dezember 2021. Mindestens bis zum Jahr 2041 soll der A380 eingesetzt werden und wichtige Säule der Streckennetzplanung bleiben.

Emirates steuert mit dem A380 alle Kontinente an

„Die Emirates A380-Flotte fliegt aktuell zu 50 Zielen in 30 Ländern, inklusive Dubai“, sagte ein Unternehmenssprecher. Alle fünf Kontinente werden vom Heimatflughafen in den Vereinigten Arabischen Emiraten bedient. Die derzeit kürzeste Strecke dauert rund 170 Minuten und geht nach Jeddah (Saudi-Arabien). Nach Amman (Jordanien) dauert es gute drei Stunden.

In Australien werden Brisbane, Melbourne, Perth und Sydney angesteuert, in Neuseeland Auckland und Christchurch. Auckland sei mit gut 17 Stunden Flugzeit der längste A380-Nonstopflug der Welt, hieß es. Richtung Asien geht es gen Bangkok (Thailand), Hongkong, Peking (China), Bangalore, Mumbai (Indien), Denpasar auf Bali (Indonesien), Osaka und Tokio Narita (Japan), Seoul (Korea), Taipei (Taiwan) und in den Stadtstaat Singapur.

A380: Mit 18 Städten liegen die meisten Emirates-Ziele in Europa

Auf dem afrikanischen Kontinent startet und landet das größte Passagierflugzeug der Welt im Emirates-Design in Kairo (Ägypten), Casablanca (Marokko), Johannesburg (Südafrika) und auf Mauritius im Indischen Ozean. In Südamerika taucht lediglich São Paulo im A380-Streckennetz der arabischen Fluglinie auf. Nordamerika ist mit Houston, Los Angeles, New York, San Francisco und Washington (alle USA) sowie Toronto (Kanada) vertreten.

Mit 18 Städten liegen die meisten A380-Ziele in Europa. Emirates fliegt von Dubai nach Amsterdam (Niederlande), Birmingham, London-Heathrow, London-Gatwick und Manchester (alle England), Dublin (Irland), Glasgow (Schottland), Istanbul (Türkei), Mailand und Rom (beide Italien), Madrid (Spanien), Moskau (Russland), Nizza und Paris (beide Frankreich), Wien (Österreich) und Zürich (Schweiz).

In Deutschland gibt es drei A380-Flughäfen

In Deutschland gehören drei Städte zu den Zielen mit dem Riesen-Airbus: Düsseldorf, Frankfurt und München. Die günstigsten Preise für ein kombiniertes Hin- und Rückflugticket begännen ab 618 Euro, so Emirates.

Die Lufthansa will alle ihre acht verbliebenen A380 wieder in den operativen Betrieb einscheren lassen.
Die Lufthansa will alle ihre acht verbliebenen A380 wieder in den operativen Betrieb einscheren lassen. © picture alliance / Boris Roessler/dpa | Boris Roessler

Mit dem A380 von der Bundesrepublik abheben kann man auch wieder mit der Lufthansa. Die Kranich-Linie reaktivierte bisher sechs ihrer acht verbliebenen Exemplare, die anderen beiden folgen 2025. Alle sind in München stationiert. In diesem Sommer fliegen sie nach New York, Boston, Los Angeles, Washington (alle USA) und Delhi (Indien).

München-New York und zurück mit dem A380 schon für 420 Euro erhältlich

Nach New York wurde das günstigste Hinflugticket in den nächsten Wochen bei einer Stichprobe auf der Lufthansa-Homepage für 360,59 Euro gesehen. Im September war der Hin- und Rückflug zum John F. Kennedy-Airport (JFK) mit einwöchigem Aufenthalt sogar für 418,45 Euro zu haben. Im nächsten Winter fällt die US-Ostküstenmetropole ebenso wie andere Ziele heraus. Dann stehen nur Bangkok, Delhi und Los Angeles im A380-Flugplan der Kranich-Linie.

Zweite europäische Fluglinie mit dem Riesen-Airbus ist British Airways. Die Engländer bieten mit zwölf Fliegern Routen von Heathrow nach Boston, Dallas, Los Angeles, Miami, San Francisco und Washington (alle USA) sowie nach Johannesburg an. Im nächsten Winter kommt Dubai hinzu. Die neue, reine A380-Fluglinie Global Airlines soll 2025 an den Start gehen, es dürften wohl Strecken von Gatwick nach New York und Los Angeles offeriert werden.

In Korea gibt es gleich zwei A380-Betreiber

Die koreanische Fluglinie Asiana Airlines setzt ihre sechs Maschinen auf drei Routen ein: Von Seoul Incheon geht es nach Los Angeles, Tokio Narita und im September für einige Tage nach Osaka. Der nationale Konkurrent Korean Airlines, mit dem man kurz vor der Fusion steht, fliegt mit seinen sechs Stück von Seoul nach Los Angeles und New York.

Zwölf Riesen-Airbusse sind noch bei Singapore Airlines in der Flotte. In diesem Sommer verbinden diese Maschinen auch Frankfurt wieder mit dem asiatischen Stadtstaat. Nächsten Dienstag kostet ein Ticket für den mit zwölf Stunden und 45 Minuten angesetzten Flug vom Rhein-Main-Flughafen stolze 1642,76 Euro – immerhin inklusive 30 Kilogramm schwerem Koffer.

Die auffälligsten A380-Flieger starten und landen auf Hawaii

Die weiteren Ziele von Singapore sind ab dem Heimatflughafen der Airline Delhi, Hongkong, London-Heathrow, Mumbai, Shanghai und Sydney. Die japanische Fluglinie All Nippon Airways fliegt ihre drei im Meeresschildkröten-Design gekleideten A380 ausschließlich auf der Strecke von Tokio nach Honolulu auf Hawaii.

Der Meeresschildkröten-Look von All Nippon Airways ist das auffälligste Design eines A380. Die japanische Fluglinie fliegt damit nach Hawaii.
Der Meeresschildkröten-Look von All Nippon Airways ist das auffälligste Design eines A380. Die japanische Fluglinie fliegt damit nach Hawaii. © Airbus S.A.S. 2020 | Airbus S.A.S. 2020

Qantas setzt derzeit acht Exemplare des vierstrahligen Airbus-Jets ein. Von Sydney geht es nach Los Angeles, Singapur und von dort nach einem Stopover weiter bis London – die Flugzeit liegt bei knapp 25 Stunden. Im Winterflugplan soll Johannesburg dazukommen.

Kehrt der Airbus A380 zum Flughafen Hamburg zurück?

Als Drehkreuz zwischen den Kontinenten verstehen sich wegen ihrer geografischen Lage auch gern die beiden Emirates-Konkurrenten aus dem arabischen Raum. Etihad fliegt mit seinen vier reaktivierten A380 von Abu Dhabi nach London-Heathrow, Paris Charles de Gaulle und New York JFK. Qatar Airways steuert mit seinen acht Exemplaren von Doha nach Bangkok, London-Heathrow, Perth und Sydney.

Im Oktober 2018 landete erstmals ein Emirates-A380 im Linienflug am Flughafen Hamburg. Kehrt er bald regelmäßig zurück?
Im Oktober 2018 landete erstmals ein Emirates-A380 im Linienflug am Flughafen Hamburg. Kehrt er bald regelmäßig zurück? © picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Und was ist mit dem Flughafen Hamburg? Fuhlsbüttel stand zeitweise mit dem A380 im Streckennetz von Emirates. Aktuell werden die zwei täglichen Hin- und Rückflüge aber mit Großraumjets des Typs Boeing 777-300 bedient. „Es gibt derzeit keine Planung, im Sommerflugplan die A380 einzusetzen“, sagte der Emirates-Sprecher. Ob sich das in Zukunft wieder ändern könnte, lässt er offen. Fans des Riesen-Jets dürfte es aber auch in Hamburg geben.

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