Hamburg. Weltgrößtes Passagierflugzeug soll bald auf neuer Strecke eingesetzt werden. Indische Airline kauft erneut kräftig ein. Gewinn steigt.
- Airbus hat einen schwergewichtigen Auftrag eingetütet: Erneut kaufte IndiGo kräftig ein
- Die indische Airline bestellte 30 Versionen des Flaggschiff-Fliegers A350
- Außerdem: Was die kürzeste Distanz ist, auf der der A380 derzeit eingesetzt wird
Der A380 wurde eigentlich gebaut, um Kontinente miteinander zu verbinden. Bis zu 15.200 Kilometer kann der Riesen-Airbus nonstop fliegen. Doch auch auf stark frequentierten Kurzstrecken wird das größte Passagierflugzeug der Welt eingesetzt. Asiana Airlines wird demnächst die derzeit kürzesten Linienflüge mit dem Vierstrahler anbieten.
Auf der Homepage der koreanischen Fluggesellschaft sind Flüge zwischen Seoul und Osaka an mehreren Tagen buchbar, und zwar am 5. und 6. Mai sowie am 14., 15., 17. und 18. September. Die Dauer des Trips zwischen den beiden Städten in Korea und Japan wird mit einer Stunde und 45 Minuten angegeben. Luftlinie ist die Strecke etwa 860 Kilometer lang.
Airbus: Rekord-Kurzflug für den A380 – und ein Milliardenauftrag
Damit sei die Verbindung die kürzeste derzeit geflogene A380-Route, schreibt das Branchenportal Simple Flying. Zwar bedient die arabische Fluglinie Emirates seit wenigen Wochen die Strecke Dubai–Riad wieder mit ihrem Flaggschiff, das im Hamburger Airbus-Werk ausgeliefert wurde. Doch ist dieser Luftweg rund zehn Kilometer länger.
Die kürzeste per Linie geflogene A380-Strecke aller Zeiten wird Seoul–Osaka übrigens nicht sein. Im Jahr 2021 setzte Singapore Airlines den Riesen-Airbus mehrmals im Liniendienst von Singapur nach Kuala Lumpur ein. Der Flug ist nur rund 300 Kilometer lang. Die kürzeste A380-Distanz bei Emirates, dem größten Kunden des Flugzeugs, betrug bisher rund 350 Kilometer, und zwar auf der Strecke Dubai–Muscat.
Airbus erhält Milliardenauftrag aus Indien für neues Flaggschiff
Airbus hatte die Produktion des A380 eingestellt, nachdem keine neuen Aufträge mehr eingegangen waren. Im Dezember 2021 hatte Emirates den letzten, jemals gebauten Riesen-Airbus im Werk auf Finkenwerder erhalten.
Neues Flaggschiff in der Airbus-Flotte ist nun der Großraumjet A350. Für die kürzere Version A350-900 sammelte der DAX-Konzern am Donnerstag einen neuen Auftrag ein. Man könne bestätigen, dass mit IndiGo ein Auftrag über 30 dieser Jets vereinbart worden sei, sagte ein Airbus-Sprecher.
Der IndiGo-Auftrag dürfte mehrere Milliarden Euro schwer sein
„Dies ist ein aufregendes, neues Kapitel in unserer engen Partnerschaft mit IndiGo“, sagte Airbus-Verkaufschef Benoît de Saint-Exupéry. Die größte indische Fluggesellschaft habe bereits mit der A320neo-Familie den indischen Inlandsflugverkehr revolutioniert, weil sie das Fliegen für mehr Menschen zugänglicher gemacht habe.
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IndiGo hatte im vergangenen Juni 500 dieser Flieger bestellt, von denen traditionell jeder zweite in Hamburg endmontiert wird. Es war der größte Einzelkaufvertrag in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt. „Mit der A350-Auswahl beginnt IndiGo nun mit der weiteren Öffnung der Welt für Indien“, so Saint-Exupéry.
Die Airline wolle damit ihr Langstreckennetz ausbauen. Der Auftragswert wurde nicht kommuniziert, dürfte aber im mittleren einstelligen Milliarden-Euro-Bereich liegen. Zudem soll IndiGo die Option haben, weitere 70 dieser Flieger zu bestellen.
Airbus will die Fertigungsrate für den Großraumjet A350 erhöhen
Zuletzt hatte es eine Reihe von Aufträgen für den modernen, in Toulouse endmontierten Großraumjet gegeben. Man werde die Produktionsrate für den A350 auf zwölf Stück pro Monat im Jahr 2028 erhöhen, teilte Airbus am Donnerstagabend nach Börsenschluss bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Bisher war für 2026 eine Steigerung auf zehn Flieger geplant, derzeit dürfte die Rate noch im hohen einstelligen Bereich liegen.
Beim geplanten Hochfahren der Produktion der für Hamburg so wichtigen A320-Familie komme man voran, so das Unternehmen. Im Jahr 2026 sollen pro Monat 75 Exemplare der einst für die Kurz- und Mittelstrecke konzipierten Flieger gebaut werden. Die Indienststellung des ersten A321XLR, der dank eines fest eingebauten Tanks im Frachtraum auch auf der Langstrecke eingesetzt werden kann, sei weiterhin für das dritte Quartal dieses Jahres geplant.
Gewinn und Umsatz im ersten Quartal wurden gesteigert
Der DAX-Konzern steigerte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Umsatz um neun Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis fiel mit 595 Millionen Euro um 28 Prozent höher aus. An der Geschäftsprognose mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 6,5 bis 7 Milliarden Euro werde ebenso festgehalten wie an dem Auslieferungsziel. Airbus will in diesem Jahr rund 800 Verkehrsflugzeuge an die Airlines übergeben.