Hamburg. DAX-Konzern übergibt im August nur 47 Jets. Auch bei den Aufträgen hinkt man dem Vorjahr hinterher. Die Details, die Reaktion der Börse.
In den vergangenen Monate hatte Airbus bei den Auslieferungen das Tempo deutlich angezogen. 67 neue Flugzeuge wurden im Juni an Kunden übergeben, im Juli waren es sogar 77. Doch im August musste der DAX-Konzern die Geschwindigkeit deutlich drosseln.
Nur noch 47 Flieger gingen in den Besitz von Airlines über. Das waren sogar fünf weniger als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf waren es 447 Flugzeuge und damit immerhin noch 14 mehr als in den ersten acht Monaten 2023.
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Für das geplante Auslieferungsziel könnte es nun aber wieder enger werden. Ende Juni hatte Airbus die Prognose für 2024 von etwa 800 auf rund 770 Flieger heruntergeschraubt. Aber auch das wären 35 Jets mehr als 2023. Die Auslieferungsprognose ist eines der wichtigsten Geschäftsziele für das Unternehmen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs nahm die Auslieferungszahlen gelassen auf. Sie entsprächen der eigenen Erwartung und spiegelten die übliche Sommerferien-Saison wider, hieß es. Goldman Sachs bestätigte in einer aktuellen Studie die Kaufempfehlung für die Aktie mit Kursziel 178 Euro. Am Freitagnachmittag notierten die Anteilsscheine nahezu unverändert bei rund 131,50 Euro.
Analyst hält den September für das Erreichen des Auslieferungszieles für entscheidend
Die kanadische Bank RBC blieb bei ihrer Einschätzung „Outperform“ mit Kursziel 180 Euro. Die Auslieferungszahlen seien zwar schwach, aber keine Überraschung. Die Lieferprobleme blieben präsent, dürften sich aber nicht verschlechtern, hieß es. Der September sei nun für das wichtige Jahresziel von Airbus entscheidend.
Das Gros der Auslieferungen mit 355 Maschinen entfällt wie immer auf die A320-Familie. Etwa jede zweite Maschine des Verkaufsschlagers wird in Hamburg endmontiert. Zudem wurden 33 Exemplare des in Toulouse endmontierten Großraumjets A350 sowie 19 A330-Langstreckenflieger und 40 Stück des in Nordamerika gefertigten Kurz- und Mittelstreckenjets A220 in die Hände der Airlines übergeben.
Das Airbus-Auftragsbuch füllt sich langsamer als im Vorjahr
Bei den Aufträgen spürt der DAX-Konzern nach den Rekordbestellungen im Vorjahr erwartungsgemäß eine gewisse Zurückhaltung. Das Orderbuch wurde im August um 46 auf 8564 Flieger dicker. 432 Maschinen wurden in den ersten acht Monaten bestellt, nach Stornierungen blieben 413 übrig. Vor einem Jahr waren es inklusive Abbestellungen 1218.
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Allerdings war 2023 extrem verkaufsstark: Netto waren es am Ende 2094 Jets und damit so viele wie nie zuvor. Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 – also vor der Branchenkrise – wurden Nettobestellungen über 768 Flugzeuge festgezurrt.