Hamburg. Blessuren, Vergleich mit einem Ex-Profi und Medaillen: Was 22 Beschäftigte von Lufthansa Technik in Hamburg auf ihrer Fahrt erlebten.
Sechs Tage lang hatten sich 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lufthansa Technik auf die Sättel ihrer Rennräder geworfen. Sie legten 932 Kilometer zurück und überwanden 7500 Höhenmeter auf ihrer Tour de Technik von der Basis in Hamburg zum Flughafen München – und am Zielort wartete ein ganz besonderer Höhepunkt auf die Truppe, bei der die Airbus-Jets A320 und A380 wichtige Rolle spielen.
Am 18. August war die Truppe in Fuhlsbüttel losgefahren. Die Idee zur Tour war bei früheren Teilnahmen am Hamburger Radrennen Cyclassics entstanden. Gut 220 Kilometer lang ging es auf der ersten Etappe bis nach Extertal – im Regen. Doch an den Folgetagen seien Wetter und Hotel immer besser geworden, sagt Teamkapitän Dirk Julius mit einem Schmunzeln im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch das Zusammenspiel der Fahrer habe immer besser harmoniert, die Tour de Technik sei eine hervorragende Teambuildingmaßnahme gewesen.
Lufthansa Technik: Radtour quer durch Deutschland – am Ende hebt der A380 ab
Lediglich zwei kleinere Blessuren trugen die Teilnehmer davon. Einer kam im Stehen nicht rechtzeitig aus den Klickpedalen, fiel um und zog sich eine Schürfwunde am Knie zu. Eine Fahrerin wurde von einer Wespe gestochen. Grundsätzlich sei es aber super und wie am Schnürchen gelaufen, sagte Julius: „Wir haben nicht eine Panne gehabt, nicht mal einen Platten.“ Nur einmal habe ein Fahrer kurzzeitig ein Problem mit seiner Kette gehabt.
Interessant sei auch der Vergleich mit Rick Zabel gewesen. Der frühere Radprofi gesellte sich für ein Teilstück zu den Mitarbeitern von Lufthansa Technik. „Auch wenn er jetzt Ex-Profi ist, hat er noch genug Saft in den Beinen, um den Berg ganz entspannt hochzufahren, an allen vorbei“, sagte Julius und sprach von einer spannenden Erfahrung.
Lufthansa-Technik-Team durfte über Münchner Flughafen radeln
Auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen erlebte der 50-Jährige seinen Höhepunkt der Tour. „In München auf dem Vorfeld neben einem Airbus A320 zu rollen und der Cockpitcrew zuzuwinken – das war für mich das Highlight“, sagte Julius und freute sich, dass die Crew der Lufthansa-Maschine auch zurückgrüßte.
Auf dem Vorfeld des Münchner Airports absolvierte die 22-köpfige Truppe – ein potenzieller Teilnehmer musste zwei Tage vor dem Start aus gesundheitlichen Gründen passen – quasi noch eine Ehrenrunde. Zwölf Kilometer fuhren die Radler am Zaun entlang auf dem Flughafengelände entlang.
Überraschung für die Radler: Plötzlich taucht der A380 auf
Dann kreuzte plötzlich die „Königin der Lüfte“ auf. Ein Airbus A380 der Lufthansa startete hinter den Radlern. „Wir hatten so ein Glück! Schließlich kann man das ja nicht planen, dass parallel der A380 neben uns gestartet ist. Das war megacool“, so Julius über die Begegnung mit dem größten Passagierflugzeug der Welt.
Der Empfang in München sei ohnehin überwältigend gewesen. Lufthansa-Technik-Finanzvorstand William Willms war von Hamburg gen Süden gereist, um das Team zu begrüßen und ihm Teilnehmermedaillen zu überreichen.
Lufthansa Technik: Finanzchef lobt Gemeinschaftsgeist
„Dieses Team steht für die Kultur der Lufthansa Technik. Wir machen Dinge gemeinsam, wir bringen Dinge zu Ende, wir fahren in sechs Tagen durch Deutschland, oder wir bringen Flieger rechtzeitig auf die Rollbahn“, sagte Willms in einem Firmenvideo. Der Weltmarktführer für die Wartung, Reparatur und Überholung von Flugzeugen sah die Radfahrer als rollende Botschafter an, stattete sie mit Trikots aus und berichtete in sozialen Medien.
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Julius und seine Kolleginnen und Kollegen sind nun fast alle wieder in ihrem Job bei Lufthansa Technik unterwegs und stecken noch mitten in der Verarbeitung der Erfahrungen. Die Radtour war keine Arbeitszeit, alle hatten dafür Urlaub genommen. Der letzte Sportler wird am Mittwoch zurückkehren.
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Bleibt die Frage, ob es eine Wiederholung der Tour de Technik geben wird. „Ich hätte schon Lust dazu, und die Ideen dafür sind da“, sagte Julius. Man müsse sich nur überlegen, wie man das umgesetzt kriege. Und die Premiere sei bezüglich Wetter, Strecke und Pannenfreiheit nahezu perfekt gelaufen, so Julius: „Es ist sehr, sehr schwer, das zu toppen.“