Hamburg. 700 Beschäftigte in der Hansestadt sind vom Verkauf an die österreichische Bawag-Gruppe betroffen. Was Barclays zur Arena sagt.

Das Unternehmen Barclays verkauft seinen Hamburger Standort mit rund 700 Beschäftigten überraschend an die Bawag- Gruppe, einen österreichischen Finanzdienstleister. Barclays, einer der führenden Anbieter von Kreditkarten in Deutschland, ist den Hamburgerinnen und Hamburgern vor allem als Namensgeber der Arena im Volkspark bekannt.

Laut Barclays sollen „alle Mitarbeitenden Teil der neuen Organisation“ werden und „sämtliche Kundenbeziehungen auf den neuen Eigentümer übergehen“. Auch für die Kunden ändere sich „zunächst einmal nichts“, heißt es schriftlich. „Ob Kreditkarte, Tagesgeld oder Kredit: Es bleibt, wie es ist.“ Die Transaktion soll Anfang 2025 nach Zustimmung der zuständigen Behörden abgeschlossen sein.

Barclays verkauft Standort Hamburg – neuer Name für Arena?

„Wir freuen uns über die Übernahme des deutschen Konsumentenkreditgeschäfts von Barclays und die vielen Möglichkeiten, die sich daraus für den Konzern ergeben“, sagte der Chef der Bawag-Gruppe, Anas Abuzaakouk. Die Übernahme passe strategisch sehr gut, „und zwar in Bezug auf das Produktangebot, die Marktpräsenz, den Kundenstamm und die Belegschaft in Hamburg, die vor allem eine starke Expertise im Kreditkartengeschäft einbringt“. Die Bawag-Gruppe ist börsennotiert und betreut rund 2,1 Millionen Kunden.

Tobias Grieß, Chef der Barclays Consumer Bank Europe, wertete den Verkauf als „eine Bestätigung für das erfolgreiche Geschäft, das unsere Teams in den vergangenen Jahrzehnten auf dem deutschen Markt aufgebaut haben“. Unter dem Dach der Bawag Group könne man nun neue „Wachstumspotenziale realisieren“.

Barclays Arena soll vorerst Barclays Arena bleiben

Und wie geht es mit der Namensgebung für die Barclays Arena im Volkspark weiter? Ein Sprecher äußerte sich auf Abendblatt-Nachfrage wie folgt: „Der Name der Barclays Arena wird sich vorerst nicht ändern. Die Beziehung zur Barclays Arena wird nach Abschluss der Transaktion bei der Barclays Group verbleiben.“ Er schränkte aber zugleich ein: „Mögliche andere Vereinbarungen werden noch diskutiert.“

Seit dem 1. Juli 2015 trägt die Veranstaltungshalle den Namen der Direktbank. Damals hieß es, dass die Namenspartnerschaft auf zehn Jahre angelegt sei. „Der Vertrag mit dem aktuellen Namenssponsor läuft noch bis 2027“, hatte Arena-Manager Steve Schwenkglenks dem Abendblatt aber vor Kurzem gesagt.

Weitere Wirtschaftsthemen

Bis zum Herbst 2021 hieß die Mehrzweckhalle Barclaycard Arena. Im Zuge eines geänderten Markennamens des Finanzunternehmens firmiert sie seitdem als Barclays Arena. Nach der Eröffnung 2002 trug sie zunächst die Bezeichnung Color Line Arena und anschließend bis 2015 O2 World Hamburg.