Hamburg. Wie Airbus-Flugzeugchef Christian Scherer die Chancen auf eine erneute Produktion des größten Passagierflugzeugs der Welt einschätzt.

  • Fluglinien setzen aktuell auf größere Flugzeuge, um mehr Passagiere befördern zu können.
  • Der 2021 letztmals gefertigte A380 bietet bis zu 853 Fluggästen Platz, ist allerdings teuer im Betrieb.
  • Was Hamburgs Airbus-Flugzeugchef Christian Scherer über ein mögliches Comeback des Riesenflugzeugs sagt.

Am 16. Dezember 2021 fand das Ritual zum 123. Mal auf dem Hamburger Airbus-Gelände statt: Emirates erhielt einen A380. Das Besondere: Es war das letzte jemals gebaute Exemplar des größten Passagierflugzeugs der Welt. Weil es an Aufträgen fehlte, stellte der DAX-Konzern die Produktion des vierstrahligen Jets ein.

Bei einigen Fluglinien war die Ausmusterung des A380 schon beschlossene Sache. Als die Passagierzahlen nach der Corona-Krise aber schneller als erwartet wieder stiegen, holten sie den Riesen-Airbus in die Flotte zurück. Gibt es für den A380 auch beim Flugzeugbauer die Chancen auf ein Comeback der Fertigung, quasi durch die Hintertür?

A380: Riesenflugzeug kann bis zu 853 Reisende aufnehmen

„Dazu ist das Flugzeug ein bisschen zu groß“, sagte Airbus-Flugzeugchef Christian Scherer im Gespräch mit unserer Redaktion auf die Frage, lachte und ergänzte: „Um im Bild zu bleiben: Die Tür ist zu, verschlossen ist sie nicht. In der Industrie ist nie etwas ausgeschlossen.“

Im Dezember 2021 liefert Airbus den letzten A380 in Hamburg an Emirates aus. Gibt es Chancen für ein Comeback der Produktion des Riesen-Airbus?
Im Dezember 2021 liefert Airbus den letzten A380 in Hamburg an Emirates aus. Gibt es Chancen für ein Comeback der Produktion des Riesen-Airbus? © Airbus | Airbus

Generell würden die Fluglinien auf größere Flugzeuge setzen, um mehr Passagiere an Bord transportieren zu können. Und die Produktivität eines Flugzeuges sei abhängig von der Sitzzahl. Der A380 kann bis zu 853 Fluggäste aufnehmen. Entsprechend seien große Flugzeuge relevant für die Luftfahrt. „Der Markt konzentriert sich heute aber sehr auf zweistrahlige Flugzeuge“, sagte Scherer.

A380-Comeback? So schätzt Airbus-Flugzeugchef Scherer die Chancen ein

Airlines greifen auch auf der Langstrecke vermehrt auf Jets wie den Airbus A350 oder Boeings 787 und 777 zurück. Denn beim A380 mit seinen vier Triebwerken fallen relativ hohe Betriebskosten an. „Insofern sehe ich die Wahrscheinlichkeit eines Comebacks des vierstrahligen A380 als sehr, sehr gering an“, sagte Scherer.

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Es bleibt also wohl beim Aus für die Produktion des größten Passagierflugzeugs der Welt. Zumal die einst für den Jet genutzten Hallen für andere Programme genutzt werden. Die Hoffnung für die Fans des Fliegers: Emirates hat angekündigt, den A380 mindestens bis zum Jahr 2041 zu betreiben. Er wird also noch lange zu sehen sein.