Hamburg. Qatar Airways verbindet nun täglich Fuhlsbüttel mit Doha. Was sich Airport-Chef Kunsch und die katarische Fluglinie davon erhoffen.
Der Flughafen Hamburg hat eine zweite Langstreckenverbindung. Am Montag landete Qatar Airways erstmals planmäßig mit einem Linienflug in Fuhlsbüttel. Die Ankunft des Airbus A350-900 aus Doha war für 14.10 Uhr planmäßig vorgesehen. Tatsächlich landete der Flieger aber schon um 13.30 Uhr – und erhielt die für Erstflüge üblichen Wasserfontänen von der Flughafenfeuerwehr.
Anschließend durchschnitten unter anderem Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Qatar-Airways-Verkaufschef Thierry Antinori und Hamburgs Flughafenchef Christian Kunsch im Terminal ein Band mit den Logos der katarischen Fluglinie und dem Airport in Fuhlsbüttel – Teil der traditionellen Begrüßungszeremonie.
Flughafen Hamburg: Airbus-Jet gelandet – Airport hat ab sofort zweite Langstrecke
Hamburg ist in Europa das 49. Ziel, das Qatar Airways nonstop aus Doha anfliegt. In Deutschland ist die Hansestadt die Nummer fünf, nach Frankfurt, München, Berlin und Düsseldorf. Mit einmal Umsteigen können die Norddeutschen ab sofort mehr als 170 Ziele via Doha ansteuern – darunter Urlaubsziele wie die Malediven oder Seychellen.
Qatar-Airways-Chef Badr Mohammed Al-Meer hieß per Pressemitteilung Hamburg im Streckennetz willkommen: „Da die bilateralen Beziehungen zwischen Katar und Deutschland immer stärker werden, freuen wir uns über die Aufnahme dieser Strecke, die die wichtigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern weiter stärken wird.“ Allerdings sind diese aufgrund der Menschenrechtslage in dem Golf-Staat auch nicht unproblematisch.
Flughafen Hamburg: Qatar Airways startet zu unterschiedlichen Zeiten
Mit dem Flughafen in Doha als zentral gelegenem Drehkreuz sei man gut positioniert, um Exporte zwischen Ost und West zu erleichtern, sagte Al-Meer: Und man freue sich darauf, das Wachstum dieser Strecke in den kommenden Jahren zu beobachten.
Qatar Airways will die Route ab sofort täglich anbieten. Montags, mittwochs, freitags und sonnabends sollen die Jets um 8.35 Uhr in Doha starten und um 14.10 Uhr in Hamburg landen (alle Angaben sind Ortszeiten). Dienstags, donnerstags und sonnabends ist das Abheben in Katar um 2.15 Uhr geplant, das Aufsetzen in Fuhlsbüttel um 7.50 Uhr. Die Rückflüge starten jeweils 90 Minuten später und dauern rund sechs Stunden.
Qatar Airways will die Strecke Hamburg-Doha mit einem Dreamliner bedienen
Normalerweise will Qatar Airways mit einer Boeing 787-8 fliegen, einem Dreamliner. Aus „operationellen Gründen“ sei für den Erstflug allerdings ein A350-900 gewählt worden, so die Airline. Nach dem Produktionsaus für den A380 ist die größere Schwester A350-1000 das größte Flugzeug und neue Flaggschiff in der Airbus-Flotte.
„Als größter Verkehrsflughafen in Norddeutschland ist es unser Anspruch, international gut vernetzt zu sein“, sagte Kunsch. Die neue Route erhöhe die Konnektivität zwischen Hamburg und der Welt ungemein. „Unsere Passagiere dürfen sich ab sofort auf noch mehr Flexibilität bei der Reiseplanung freuen, gleichzeitig gewinnt Hamburg als Wirtschaftsstandort und Reisedestination weiter an Bedeutung“, so Kunsch.
Flughafen Hamburg strebt seit Langem nach neuen Langstreckenflügen
Der Helmut-Schmidt-Airport versucht seit Langem, neue Langstreckenverbindungen zu akquirieren. Zuletzt war Emirates mit der zweimal täglich angebotenen Strecke nach Dubai Alleinunterhalter. United Airlines hatte die insgesamt 15 Jahre lang offerierte Verbindung nach New York-Newark im Oktober 2018 eingestellt, weil sie finanziell nicht (mehr) die Erwartungen erfüllte.
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Große Hoffnungen setzt der Airport auf den neuen Airbus A321XLR, der noch im Sommer erstmals ausgeliefert werden soll. Dank eines fest eingebauten Tanks im Frachtraum kann er 8700 Kilometer nonstop fliegen und ermöglicht so auch Direktverbindungen zwischen kleineren Airports und zum Beispiel Zielen an der US-Ostküste, weil der Flieger kleiner ist als die ansonsten eingesetzten Großraumjets und schneller eine hohe Auslastung erhält und rentabel wird.
Neue Langstreckenflüge sind seit Jahren eine Forderung der Hamburger Wirtschaft. Die Hansestadt sei der wichtigste Außenhandelsstandort Deutschlands, sagte Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer: „Direktflugverbindungen sind ein wichtiger Faktor für die Attraktivität für Investoren und Touristen sowie die Ausrichtung internationaler Kongresse und Veranstaltungen.“