Hamburg. Fluggesellschaft stockt Milliarden-Dollar-Programm überraschend auf. Was mit dem Geld geschehen soll, wie die Passagiere profitieren.

Gebaut wird der A380 von Airbus schon seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.Emirates wird aber noch viele Jahre auf das größte Passagierflugzeug der Welt setzen – und steckt jetzt viel Geld in die Modernisierung der bestehenden Flotte.

Man werde 43 weitere A380 im Rahmen des Retrofit-Programms komplett umrüsten, teilte die arabische Fluglinie mit. Ursprünglich war das für 67 dieser Flieger vorgesehen. Zudem sollen auch 28 weitere Langstreckenjets vom Typ Boeing 777 mit einer neuen Kabine ausgestattet werden.

A380: Emirates investiert kräftig in den Riesen-Airbus

„Wir stocken unsere Multi-Milliarden-Dollar-Investitionen in das Retrofit-Programm auf, um weitere unserer A380- und Boeing 777-Flugzeuge mit den modernsten Kabinenprodukten auszustatten“, sagte Emirates-Chef Sir Tim Clark.

Die Ausstattung weiterer Flugzeuge mit Sitzen der neuen Generation und einer modernisierten Kabinenausstattung sowie Farben sei „ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass noch mehr Kunden unsere Premium-Produkte in beiden Flugzeugtypen erleben können“, so Clark.

Emirates will insgesamt 110 A380 mit neuer Kabine ausstatten

Emirates hatte im Jahr 2022 die Kabinenerneuerung für 67 Riesen-Airbusse angekündigt. Zwei Milliarden US-Dollar waren dafür vorgesehen. Nun dürfte die Fluggesellschaft also erneut mehr als eine Milliarde Dollar in die Hand nehmen. Insgesamt will die Airline 110 der Flieger mit neuen Sitzen und Co. ausstatten.

So sieht die neue Premium-Economy-Class von Emirates im A380 aus.
So sieht die neue Premium-Economy-Class von Emirates im A380 aus. © Emirates | Duncan Chard

Mindestens zehn Jahre wolle man den vierstrahligen Riesenjet noch fliegen, hieß es lange. Im vergangenen November ließ Clark im Branchenportal Airliners dann aufhorchen, weil man den A380 wohl mangels Alternativen bis mindestens 2041 fliegen werde. Bisher seien 22 A380 umgerüstet worden, so Emirates.

Auch Hamburg-Dubai könnte bald mit neuem Interieur geflogen werden

In diesem Juli werde man die erste Boeing 777 modernisieren. Insgesamt sollen es 81 Jets des US-Herstellers sein. Die Umrüstung jeder Boeing 777 dauere etwa zwei Wochen, bevor die Maschine wieder eingesetzt werden könne. Die Boeing-Maschinen setzt die Airline derzeit auch auf der zweimal pro Tag bedienten Verbindung Dubai-Hamburg-Dubai ein.

Geplant sind in den Jets unter anderem die Renovierung der First-Class-Kabine, die Einführung neuer Business-Class-Sitze in einer aktualisierten 1-2-1-Sitzkonfiguration sowie der Einbau von 24 neuen Premium-Economy-Sitzen, die den Kunden eine noch größere Auswahl an Optionen ermöglichen.

Emirates will Boeings 777 künftig mit 332 Sitzen fliegen

Künftig wird Emirates die Boeing 777 mit 332 Sitzen in vier Klassen fliegen. Darunter sind acht First-Class-Suiten, 40 Business-Class-Sitze und 260 Economy-Class-Sitze. Um Platz für die neue Premium-Economy-Class-Kabine zu schaffen, würden 50 Economy-Class-Sitze entfernt, hieß es.

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Alle Arbeiten des Retrofit-Programms werden vollständig im Engineering Centre der Fluggesellschaft durchgeführt. Mehr als 250 Projektmitarbeiter seien derzeit damit beschäftigt. Unterstützt würden sie von 31 wichtigen Partnern und Zulieferern.