Hamburg. Global Airlines wollte mit dem Riesen-Airbus schon über dem Atlantik unterwegs sein. Wann es jetzt losgehen und wer helfen soll.
Global Airlines ist erst die zweite Airline, die überhaupt einen gebrauchten A380 gekauft hat. Ende Mai 2023 überraschte das Start-up mit seinen Plänen, eine neue Langstreckenfluglinie mit dem größten Passagierflugzeug der Welt zu gründen. Im Frühjahr 2024 wollten die Briten Transatlantikflüge anbieten – doch so schnell ist es nicht gegangen.
Zuletzt sollte der Riesen-Airbus dem Vernehmen nach zumindest noch in diesem Jahr erstmals regelmäßig starten und landen. Aber auch dieser Zeithorizont wird nicht einzuhalten sein. Die Aufnahme von Passagierflügen solle im nächsten Jahr erfolgen, teilte Global Airlines nun etwas verklausuliert per Pressemitteilung mit.
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Kern der Aussage war die Kooperation mit einem neuen strategischen Partner. Man arbeite nun mit der Rechtsanwaltskanzlei Orrick, Herrington & Sutcliffe zusammen. Die Risikokapitalgesellschaft habe im vergangenen Jahr für ihre Klienten 37 Milliarden Dollar weltweit eingesammelt und sei in Europa sehr aktiv, hieß es.
Orrick solle bei der Kapitalbeschaffung und der nächsten Wachstumsphase helfen. Der Kauf weiterer Flugzeuge sei ebenso geplant wie das Einstellen von Personal in Schlüsselpositionen sowie Investitionen in die Wiederinbetriebnahme von 9H-GLOBL – unter diesem Kennzeichen fliegt der erste A380 von Global Airlines.
Global-Airlines-Gründer spricht von starkem Interesse von Fonds
Die chinesische Fluglinie und damalige Betreiberin China Southern hatte das Flugzeug Ende 2022 zum Langzeitparken in der Mojave-Wüste abgestellt und später an den US-Flugzeugverwerter Jet Midwest verkauft. Von dem übernahmen die Briten den Jet, hoben im Februar 2024 erstmals mit ihm ab und machten am 1. Mai den Transatlantikflug nach Glasgow-Prestwick.
„Seit unserem Flug über den Atlantik war das Interesse großer Fonds und institutioneller Anleger nie größer, und Orrick ist gut aufgestellt, um uns beim Aufbau für die Zukunft zu unterstützen“, sagte Global-Airlines-Gründer James Asquith. Man habe sich immer das Ziel gesetzt, mit den Besten der Branche zusammenzuarbeiten. Und dies tue man nun mit Orrick.
Der A380 von Global Airlines soll zunächst gewartet werden
„Orrick freut sich, mit dem visionären Team von Global Airlines zusammenzuarbeiten, das sich auf den Weg macht, den kommerziellen Flugverkehr zu revolutionieren“, sagte Orrick-Partner Edward Dyson. Es bringe ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse, technologisches Know-how und eine Erfolgsbilanz bei der Leitung erfolgreicher Unternehmungen mit. Asquith hatte die Immobilientauschplattform Holiday Swap gegründet.
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Beim ersten A380 des britischen Start-ups sei die Global-Lackierung nun aufgebracht, und die Pläne für die Innenrenovierung schritten voran. Die nächste Phase der Wartungsarbeiten solle in den kommenden Wochen beginnen – damit der Flugverkehr mit Passagieren im nächsten Jahr aufgenommen werden könne.