Hamburg. Die Gastrokette betreibt auch Filialen in Hamburg. Unternehmenschef Norbert von Allwörden versichert Fortlauf des Betriebes.
Der Namen von Allwörden ist in Norddeutschland vor allem durch die Bäckereifilialen wohl bekannt. Was viele nicht wissen: Norbert von Allwörden (53), einer der Brüder aus der Bäckerfamilie, ist als Unternehmer im Gastro-Geschäft aktiv. Vor 13 Jahren gründete er die Coffeeshop-Kette Scoom, die unter anderem in Hamburg im Flughafen-Terminal 1, im Hauptbahnhof und in der Europa Passage vertreten ist.
Jetzt sorgt eine Bekanntmachung auf dem Online-Justizportal Insolvenzbekanntmachungen.de für Unruhe. Demnach hat das Amtsgericht Lübeck am 24. Mai ein Insolvenzverfahren gegen die Scoom GmbH im schleswig-holsteinischen Farchau eingeleitet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Peer Möller von der Kanzlei Dr. Möller & Thompson aus Neustadt in Holstein bestellt.
Gastronomie Hamburg: Filialen von Scoom laufen trotz Insolvenzverfahren weiter
„Die Scoom-Standorte sind von der Insolvenz nicht betroffen. Der Betrieb läuft ganz normal weiter“, erklärte Firmenchef Norbert von Allwörden dazu auf Abendblatt-Anfrage. Betreiber der Filialen seien inzwischen die 2018 gegründete Scoom Food Germany GmbH sowie weitere externe Lizenznehmer. Diese hätten mit der Scoom GmbH, über deren Vermögen das Insolvenzverfahren angemeldet worden sei, nichts zu tun. Weitere Details nannte von Allwörden nicht. Zuletzt waren für die Gesellschaft Geschäftszahlen für das Jahr 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht worden.
Scoom verkauft vor allem an Flughäfen und Bahnhöfen Kaffee, Brötchen und Snacks zum Mitnehmen. Laut der eigenen Internetseite gibt es inzwischen deutschlandweit etwa 20 Standorte in Hamburg, Berlin, Frankfurt und München. Allerdings war etwa in Hamburg im vergangenen Jahr die Filiale an der Gerhofstraße geschlossen worden.
2021 war bekannt worden, dass Scoom Beschäftigten ihren Lohn zunächst nicht und erst nach arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen später gezahlt habe. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hatte es mehrere solcher Fälle gegeben. Teilweise liefen noch Verfahren.
Scoom hat Sanierungsprozess nach Corona-Pandemie durchlaufen
Geschäftsführer von Allwörden begründet das mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Wir haben einen Sanierungsprozess durchgemacht.“ Inzwischen liefen die Geschäfte „hervorragend“. Scoom ist nicht das einzige Unternehmen des Allwörden-Bruders.
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Der 53-Jährige betreibt unabhängig von der Großbäckerei in Mölln, die fast 120 Jahre von der Familie geführt und 2022 von Edeka Nord übernommen wurde, weitere Gastrokonzepte wie Cuccis, Mishba und Yuna Asian Kitchen mit insgesamt knapp 500 Beschäftigten.