Hamburg. Fisch aus dem Labor und ein Fortbildungsportal für Lehrkräfte – mit diesen neuen Geschäftsideen wollen Hamburger die Auszeichnung holen.

Die Macher von Bluu Seafood sind einigen Trubel um ihre Firma gewohnt. Das Biotechnologie-Unternehmen gehört weltweit zu den Pionieren bei der Herstellung von Fischprodukten aus dem Labor. Im April ging die erste Pilotproduktion Europas in Hamburg an den Start, in der Fischfleisch in größerem Maßstab kultiviert und verzehrfertig verarbeitet werden soll. Das Konzept überzeugte jetzt auch die Jury des Deutschen Gründerpreises. Bluu Seafood ist für den renommierten Preis in der Kategorie Start-ups nominiert.

„Wir sind total stolz, es ins Finale geschafft zu haben. Das ist eine klasse Auszeichnung und eine Bestätigung für die harte und tolle Arbeit des gesamten Teams. Zellbasierte Lebensmittelproduktion bekommt durch den Award eine große Aufmerksamkeit. Das freut uns riesig!“, sagte Geschäftsführer und Mitgründer Sebastian Rakers. Konkurrenten in der Kategorie Start-ups sind Numbat aus Kempten, die ein intelligentes Schnellladesystem entwickelt haben, und WeSort.AI aus Würzburg mit einer Abfallsortierung, die auf künstlicher Intelligenz basiert und dadurch deutlich schneller arbeiten kann als menschliche Sortierer.

Deutscher Gründerpreis: Zwei Hamburger Firmen sind im Finale

Auch als Aufsteiger ist ein Hamburger Unternehmen unter den Kandidaten. In dieser Kategorie werden Firmen ausgezeichnet, die nicht älter als neun Jahre sind und ein außerordentliches Wachstum vorweisen können. Fobizz ist ein Online-Fortbildungsportal für Lehrkräfte. Das Portal der 101 Skills GmbH, das bereits jeder zweite Lehrer und jede zweite Lehrerin in Deutschland nutzt, ist mit 400.000 Nutzern die führende deutschsprachige Plattform. Geboten werden digitale und KI-gestützte Tools. Mit Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zählen inzwischen die ersten drei Bundesländer zu den Kunden.

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Mitbewerber für diese Trophäe sind die digitale Hautarzt-Anwendung Dermanosic aus Düsseldorf, an der der Hamburger Hautpflegekonzern Beiersdorf beteiligt ist, und E-Lyte Innovations aus Kaiserslautern. Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Elektrolyte für Energiespeicher etwa für Automobilersteller und Zellproduzenten.

Deutscher Gründerpreis 2024: Finale am 24. September im ZDF-Hauptstadtstudio

Der Deutsche Gründerpreis wird am 24. September zum 22. Mal im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin vergeben. In der Jury sitzen Vertreter des Magazins Stern, des Fernsehsenders ZDF, der Sparkassen und des Autoherstellers Porsche. In den vergangenen Jahren hatte unter anderem das Hamburger Start-up Traceless den Deutschen Gründerpreis erhalten, das einen Plastikersatz aus Getreideresten herstellt. 2023 zählte Dealcircle aus Hamburg zu den Nominierten, nach eigenen Angaben eine Art Parship für Unternehmen, das Firmeneigentümer, die verkaufen wollen, mit potenziellen Käufern zusammenbringt.