Hamburg. DAX-Konzern übergibt zwar mehr Flieger als im Vorjahr, hinkt seinem Auslieferungsziel aber deutlich hinterher. Mehr Aufträge als 2023.

Nach dem Produktionsaus für den A380 ist der A350 das neue Flaggschiff von Airbus. Nun überschritt der europäische Flugzeugbauer bei dem in Toulouse zusammengebauten Großraumjet eine weitere Schwellenmarke. Im Mai wurde das 600. Exemplar des Fliegers ausgeliefert.

Der DAX-Konzern hat nach Angaben von Donnerstagabend nach Börsenschluss im Mai insgesamt an 34 Kunden 53 Flugzeuge ausgeliefert. Damit konnte das Tempo aus den beiden Monaten zuvor nicht gehalten werden. Im März waren es 63 Jets, im April 61. In den ersten fünf Monaten wechselten damit 256 Flieger den Besitzer.

Hamburger Flugzeugbauer: Airbus liefert 600. Exemplar seines neuen Flaggschiffs aus

Das sind zwar zwölf mehr als im Vorjahreszeitraum. Aber Airbus hat sich für das Gesamtjahr ein stärkeres Wachstum vorgenommen. 735 Verkehrsflugzeuge wurden im Vorjahr ausgeliefert, rund 800 sollen es 2024 werden. Rechnerisch müssten es etwa 67 Maschinen pro Monat sein – bisher sind es etwa 51.

Analysten reagierten unterschiedlich auf die Zahlen. Die kanadische Bank RBC sprach von einem ordentlichen Monat. Beim Analysehaus Jefferies sprach man hingegen von einem Rückschlag, der Wert von 53 übergebenen Jets bliebe hinter den Erwartungen zurück.

Die Airbus-Aktie verliert am Freitag an Wert

Für Airbus gebe es im Mai noch keinen Frühling, hieß es von Berenberg. Die Jahresziele seien aber erreichbar. In den Vorjahren zogen die Auslieferungen im zweiten Halbjahr traditionell an und nahmen vor allem zum Jahresende ordentlich Fahrt auf. Am Freitagnachmittag notierte die Aktie dennoch gut drei Prozent schwächer bei knapp 149 Euro.

Sehr positiv sieht es bei den Bestellungen aus. Erst am 20. Mai hatte die Saudia Group, die die saudi-arabische Fluglinie Saudia und die Billigtochter flyadeal repräsentiert, 105 Flugzeuge der A320neo-Familie bestellt. Der nächste Großauftrag für den europäischen Konzern.

Airbus holte bisher mehr Bestellungen herein als im Rekordjahr 2023

In der offiziellen Statistik taucht dieser Milliardenauftrag aber noch nicht auf. Bestellungen über 27 neue Maschinen wurden im Mai ausgewiesen. Sieben davon entfallen auf den A321neo, der vom irischen Flugzeugfinanzierer Nordic Aviation Capital bestellt wurde. 20 betreffen den A330neo in der 900-Version, der Auftraggeber wurde nicht genannt.

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Mit Nettoorder über 237 Flugzeuge hat man bis Mai den Vorjahreswert von 144 klar übertroffen. Dabei waren es schon 2023 mit unterm Strich 2094 so viele wie nie zuvor. Der Großteil der Aufträge entfällt mit 154 auf die A320neo-Familie, von der etwa jede zweite Maschine in Hamburg endmontiert wird.

An welche Airline der A350-Jubiläumsjet geht, lässt Airbus offen

Bei den Auslieferungen in diesem Jahr ist der prozentuale Anteil noch höher. 208 der 256 Flieger gehörten zur A320neo-Familie, das sind gut 81 Prozent. Auf den A350 entfielen 17 Maschinen.

Nach den veröffentlichten Auslieferungslisten müsste der A350-Jubiläumsjet in der 66,89 Meter langen 900-Version übrigens an die Lufthansa gegangen sein. Am gleichen Tag erhielt aber auch Virgin Atlantic Airways ihren sieben Meter längeren A350-1000. Welche Maschine die 600. war, wollte Airbus nicht kommentieren.