Hamburg. Die städtischen Wirtschaftsförderer legen ihre Bilanz für 2023 vor. Sie fällt in vielen Punkten schlechter aus als ein Jahr zuvor.
Wenn die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamburg Invest ein gewinnorientiertes Unternehmen wäre, würde man anfangen müssen, sich Sorgen zu machen. 2023 war ein Geht-so-Jahr. Einige wesentliche Erfolgsindikatorenfallen schlechter aus als 2022.
Aus der Jahresbilanz, die Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und Hamburg-Invest-Chef Rolf Strittmatter am Dienstag vorlegten, geht hervor: Im vergangenen Jahr wurde 45 Unternehmen neu in die Stadt geholt, im Jahr zuvor waren es noch 52 gewesen. Konstant blieb die Zahl der Firmen, die bei der Expansion in der Stadt unterstützt und so in Hamburg gehalten wurden. In beiden Jahren waren es jeweils um die 40.
Hamburg Invest holt 45 Firmen und 1392 Jobs in die Stadt
Auf den ersten Blick erfolgreich waren die Wirtschaftsförderer bei der Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen. 2023 wurden nach eigenen Angaben 8900 Jobs in die Stadt geholt oder gehalten. Im Jahr zuvor waren es 7400 gewesen – darunter 2420 ganz neue. 2023 holte die Wirtschaftsförderung nurmehr knapp die Hälfte neue Arbeitsplätze nach Hamburg. Ganz genau waren es 1392.
Hamburger Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard lobt Sicherung von Arbeitsplätzen
Wirtschaftssenatorin Leonhard betonte: „Insbesondere die Sicherung von Arbeitsplätzen stellt einen insgesamt guten Erfolg dar. Damit binden wir Fachkräfte langfristig in Hamburg.“ Strittmatter hob hervor: „Mit einem Investitionsvolumen von 502 Millionen Euro konnten wir erneut ein sehr gutes Jahresergebnis erzielen.“ Aber eben auch eines, das deutlich unter den Ergebnissen der Vorjahre lag. Im zweiten Corona-Jahr 2021 hatten die von Hamburg Invest betreuten Unternehmen noch 750 Millionen Euro investiert, 2022 gar fast 830 Millionen Euro.
- Start-ups: Hamburg zahlt jungen Firmen bis zu 50.000 Euro für Schnupperkurs
- Warum in Cannes für das Wohnen in Hamburg geworben wird
- Fachkräfte fehlen: Hamburg startet große Werbekampagne
Und auch die fiskalischen Effekte, die durch das Wirken der Wirtschaftsförderer ausgelösten Steuereinnahmen, waren rückläufig. Laut einer in ihrem Auftrag erstellten Studie beliefen sie sich auf 150 Millionen Euro – zehn Millionen weniger als ein Jahr zuvor.
Zudem hat Hamburg Invest im vergangenen Jahr 24,1 Hektar Gewerbefläche an Unternehmen vermittelt. Davon waren rund 7,8 Hektar private und etwa 16,3 Hektar städtische Flächen. Hiervon wurden 7,9 Hektar direkt über die Hamburg Invest vergeben.