Hamburg. Mehr als 500 Euro für einen einfachen Flug an die Themse? Das sorgt bei vielen Hamburgern für Verwunderung. Was dahinter steckt.

Till S. wollte an diesem Sonnabend eigentlich von Hamburg nach London fliegen – für einen Kurztrip. Am Folgetag sollte es schon wieder zurückgehen. Doch bereits vor zwei Wochen traute er seinen Augen nicht, als er die von den Fluggesellschaften aufgerufenen Preise sah. Schon damals kosteten ein Hin- und Rückflug an die Themse mehr als 600 Euro. Dabei ist die Verbindung eigentlich als Billigstrecke bekannt, auch wegen der großen Konkurrenz unter den Fluggesellschaften. Einfache Flüge Richtung London für weniger als 30 Euro sind deshalb an „normalen“ Tagen keine Seltenheit.

Wer am Freitagmittag kurzfristig einen Direktflug für diesen Sonnabend (1. Juni) von Hamburg nach London buchen wollte, musste auf dem Vergleichsportal Opodo regulär mindestens 512 Euro bezahlen – nur für den Hinflug! Zum Vergleich: In zwei Wochen, am Sonnabend, dem 15. Juni, ruft Opodo lediglich 102 Euro auf. Aber was ist der Grund für diese Diskrepanz?

London-Flüge ab Hamburg? Was der BVB damit zu tun hat

Die Nachfrage nach Flügen in die englische Metropole ist an diesem Sonnabend extrem hoch. Denn mit Borussia Dortmund hat es wieder einmal eine deutsche Fußballmannschaft in das Finale der Champions League (CL) geschafft. Zehntausende Borussen-Fans wollen in London – auch ohne Eintrittskarte – vor Ort dabei sein, wenn ihr Verein womöglich gegen Real Madrid einen historischen Sieg einfährt. Und Dortmund-Fans gibt es eben nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in großer Zahl in Hamburg und dem Umland. Till S. zählt ebenso dazu.

Für die anreisenden Fans – ohne Ticket – werden im Londoner Hyde Park extra Leinwände aufgestellt, auf denen sie das Finale live verfolgen können. Nicht wenige von ihnen sind bereit, für eineinhalb Tage London (Hin- und Rückflug plus Übernachtung) weit mehr als 1000 Euro zu bezahlen. Denn auch die Hotelpreise am Spielort des CL-Finales haben kräftig angezogen. Schließlich fluten nicht nur BVB-Fans die Stadt, sondern auch Real-Anhänger und die „normalen“ Wochenendtouristen.

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