Hamburg. Steakhauskette hat weniger Gäste, expandiert aber trotzdem – nicht nur in Hamburg. Was die Gäste im neuen Deutschlandhaus erwartet.
Ein Großaufgebot von Journalisten steht vor dem neuen Block-House-Restaurant im Deutschlandhaus, direkt am Gänsemarkt. Dieser Medienrummel zu einer Neueröffnung dürfte selbst für die Steakhaus-Kette, die 1968 mit dem ersten Restaurant startete, ungewöhnlich sein.
Block House: „Sieben Prozent Rücklauf in der Gastronomie“
Gründer Eugen Block ist heute angekündigt – ein Statement des Patriarchen wird erwartet. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Kindesentziehung gegen Eugen Block sowie seine Tochter Christina Block aufgenommen. Und tatsächlich: Block äußert sich zum Fall. Doch darum soll es heute eigentlich gar nicht gehen.
Anlass des Pressetermins ist die Eröffnung des 47. Block-House-Restaurants in Deutschland, der 14. Filiale in Hamburg. „Wir versuchen, das Unternehmen und die Familie Block in der medialen Kommunikation auseinanderzuhalten“, sagt Stephan von Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Block Gruppe, im Gespräch mit dem Abendblatt.
Hat das Familiendrama beim Block-House-Gründer Auswirkungen auf das Unternehmen?
Auswirkungen auf den Umsatz der Block Gruppe seien zwar bislang noch nicht durch das sich hinziehende Familiendrama um die Block-Enkel absehbar. „Wir wollen aber als Block Gruppe versuchen, die Themen, die das Unternehmen angeht, in den Mittelpunkt zu stellen.“
In der aktuellen Wirtschaftslage dürften diese nicht minder interessant sein: Während immer mehr Restaurants Insolvenz anmelden, hat die Steakhaus-Kette drei Millionen Euro in die Filiale im neu gebauten Deutschlandhaus gesteckt. „Wir sind überzeugt: Wenn wir antizyklisch handeln und jetzt investieren, kommen wir gut durch die Krise“, sagt von Bülow. Denn die sei auch an der Steakhaus-Kette nicht vorbeigegangen.
Restaurant Block House: Steakhaus eröffnet 14. Laden in Hamburg
Durch die Erhöhung des Mindestlohns und die Anpassung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent habe man weniger Geld in der Kasse. „In der gesamten Branche sind rund zehn Prozent der Gäste ferngeblieben“, sagt von Bülow. „Und die Gäste, die kommen, geben weniger Geld aus.“
Bei den Block-House-Restaurants habe man in der Gastronomie einen Gäste-Rücklauf von etwa sieben Prozent erlebt, sagt von Bülow. Trotzdem wolle man weiter expandieren: In Hamburg seien zwar aktuell keine neuen Restaurants geplant, im Westen und Osten Deutschlands, etwa in Dresden und Leipzig, sehe man aber Wachstumspotential.
Block House im Deutschlandhaus nennt Eugen Block sein „Lebenswerk“
Für die Block Gruppe ist die neue Filiale am Gänsemarkt eine wichtige. Durch die Lage im Erdgeschoss verspricht man sich viel Laufkundschaft, durch die Unternehmen in der Nähe erwarte man Gäste zum Mittagessen. Auch mit der Haspa, die in dem Gebäude ihren neuen Hauptsitz hat, stehe man im Austausch, um möglicherweise die geplante Kantine zu beliefern.
Gründer Eugen Block nennt das 47. Restaurant in Deutschland sein „Lebenswerk“. Die Lage am Gänsemarkt findet er großartig. „Das ist eine Prachtstraße, die uns verdient hat“, sagt der Steakhaus-Gründer selbstbewusst. Im Innenbereich ist auf 450 Quadratmetern Platz für 145 Gäste, die von 33 Beschäftigten bedient werden. Außerdem sollen weitere 88 Terrassenplätze entstehen. Vorausgesetzt, das Bezirksamt-Mitte genehmigt diese. Matthias Steck, Bereichsleiter beim Block House, ist optimistisch: „Bis zur offiziellen Eröffnung am 31. Mai ist das geklärt.“
Block-Geschäftsführer: In seinem Restaurant wird es „kein veganes Steak geben“
Auf den ersten Blick sieht das neue Restaurant aus wie jede andere Filiale der Steakhaus-Kette. Obwohl es im komplett neu gebauten und vom bekannten Architekten Hadi Teherani entworfenen Deutschlandhaus liegt, wird auf das bewährte Konzept gesetzt. Die Wände sind gewohnt holzvertäfelt, die Sitzbänke gepolstert, die Tisch-Sets rot-weiß kariert.
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Auch bei der Speisekarte bleibe man sich treu. „Unser Markenkern ist gutes Steak, das muss man in den Mittelpunkt stellen“, sagt von Bülow. Zwar denke man darüber nach, den Anteil vegetarischer Produkte zu erhöhen. Aber für Stephan von Bülow ist klar: „Es wird bei mir im Restaurant kein veganes Steak geben.“