Hamburg. Vermittler startet Buchungsoption, die es bald flächendeckend geben soll. Für Kunden hat sie einen entscheidenden Vorteil.
In der Hamburger Taxibranche ist derzeit ziemlich viel Bewegung. Am Dienstag startete mit dem Scooter-Verleiher Bolt eine weitere Mobilitätsplattform mit der Vermittlung von Taxifahrten per Smartphone-App. Am Mittwoch kommt FreeNow, der Platzhirsch unter den rein digitalen Taxivermittlern in der Hansestadt, mit der nächsten Innovation: Taxifahrten zum Festpreis. Der Vorteil für die Kunden: Sie wissen schon bei der Buchung per App, was die Fahrt kosten wird – und teurer wird es dann auch nicht, egal wie lange es dauert und ob der Fahrer einen Umweg nimmt.
Solche Buchungen zum Festpreis soll es – voraussichtlich ab Herbst – flächendeckend in der Stadt geben. Derzeit legen die Verkehrsbehörde und die Taxibranche gemeinsam die letzten Details fest. FreeNow prescht schon mal vor und startet das Modell bereits am Mittwochabend um 18 Uhr. Künftig lassen sich Festpreisfahrten über die Vermittlungs-App jeweils zwischen 18 und 6 Uhr buchen.
Taxifahrt zum Festpreis: FreeNow prescht in Hamburg vor
Das läuft so: Der Kunde gibt in die App sein Ziel ein, wählt die Option „Taxi Festpreis“ und erfährt, wie viel die Fahrt kostet. „Berechnet wird das nach dem Hamburger Taxitarif und für die kürzeste Strecke zwischen Start- und Zielpunkt“, sagt ein FreeNow-Sprecher.
Zwar läuft auch bei Festpreisfahrten der Taxameter, trotzdem haben die Kunden Preissicherheit. Denn: Sollte die Fahrt am Ende doch teurer sein, zahlt der Kunde nur den Festpreis, die Differenz zahle FreeNow dem Fahrer, verspricht das Unternehmen. Sei die Fahrt aber günstiger als der Festpreis, zahle der Kunde nur die niedrigere Summe.
Taxi mit Preisgarantie: Teurer wird‘s nicht
„Mit dem Festpreis-Taxi möchten wir unseren Kunden in Hamburg eine transparente und kosteneffiziente Option bieten“, sagt Andreas Maier, der FreeNow-Chef in Deutschland und Österreich. Das Unternehmen sieht sich damit als Vorreiter. „Als Hamburger Unternehmen setzen wir uns stark für einen generellen Taxi-Festpreis in der Stadt ein. Mit unserer Initiative gehen wir nun einen wichtigen Schritt in diese Richtung und erhoffen uns in naher Zukunft die politische Umsetzung, um das Taxigewerbe weiter zu stärken“, so Maier.
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Absehbar wird es bei den künftigen Festpreisen in Hamburg allerdings etwas anders laufen als jetzt bei der Vermittlungsplattform. Nach Informationen des Abendblatts wird es voraussichtlich einen sogenannten Korridorpreis geben. Das heißt: Der nach der kürzesten Strecke ermittelte Preis kann letztlich doch um bis zu 10 Prozent nach unten und bis zu 20 Prozent nach oben abweichen. Ist die Nachfrage schwach und sind viele Taxis gerade frei, bekommt der Kunde einen niedrigeren Preis angeboten. Bei hoher Auslastung der Wagen wird es dagegen teurer.
Taxi in Hamburg: Konkurrent Moia fährt schon immer zum Festpreis
Generell sollen vorab bekannte Festpreise, wie sie etwa der Fahrdienst Moia hat, die Kunden vor bösen Überraschungen bewahren und der Branche zu mehr Passagieren verhelfen. Wie in Hamburg sind auch in Berlin Taxifahrten zum Festpreis geplant. In München wurde diese Buchungs-Option bereits 2023 eingeführt – und ist ein voller Erfolg. Schon nach wenigen Monaten fuhr fast jedes zweite per App gebuchte Taxi in Bayerns Landeshauptstadt zum Festpreis.